Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine markante, gelbgrüne bis rotbraune Pflanze, die schon im Gelände gut zu erkennen ist. Sie wächst an halbschattigen bis schattigen, ständig luftfeuchten Stellen. Im Gebiet ganz überwiegend auf feuchtem bis nassem Totholz. Bildet eine Initialgesellschaft auf noch festem Holz, in die mit forschreitender Zersetzung andere Moose eindringen. Viel seltener auf bergfeuchtem Sandstein, vor allem im Pfälzer Wald: Hauter (1995), Lauer (2005) und früher im Elbsandsteingebirge: F. Müller (2004). Kennart des Nowellion curvifoliae, Begleiter sind: Riccardia palmata, R. latifrons, Blepharostoma trichophyllum, Scapania nemorea, Cephalozia lunulifolia, Lepidozia reptans, Lophocolea heterophylla, Herzogiella seligeri, Hypnum cupressiforme. Soziologische Aufnahmen finden sich bei: Philippi (1965); Ahrens (1992); Marstaller (2004d; 2004h); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Das Areal der Art gilt als subozeanisch-montan, was sich auch in der Verbreitung im Gebiet gut widerspiegelt. Die Art ist in den niederschlagsreicheren Gebieten am Alpenrand und im Südwesten von der Ebene bis zur Baumgrenze verbreitet und oft häufig. Auch in den subozeanisch getönten Mittelgebirgen und Hügelländern ist sie regelmäßig vertreten, so besonders im Sauerland, Wesergebirge, Westharz, Mittel- und Südthüringen, Frankenwald, Fränkischer Jura bis zum Bayerischen Wald. Überraschend ist, dass sie in den sächsischen Mittelgebirgen als verschollen galt, F. Müller (2004), was wohl nur durch zunehmende Kontinentalität zu erklären ist. Inzwischen wurde sie auch hier wieder gefunden: 4954/11 Löbauer Berg, Lange Schleppe, Totholz, 2004, C. Martin, comm. F. Müller. Im norddeutschen Flachland war die Art schon immer selten und hat durch verstärkten Fichtenanbau eher zugenommen, worauf schon N. Jensen (1952) und Reimers (1940) hinweisen. Hier ist sie heute in größeren, ausreichend feuchten Wäldern mit Fichte, Buche und anderen Laubhölzern an geeigneten Lokalitäten ziemlich regelmäßig zu finden. Gemieden werden ausgedehnte Kiefernforste auf armen Sandböden.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten kommt die Art öfter in größeren bis großen Beständen vor. In den übrigen Gebieten bleiben die Bestände meist recht klein, sie sind außerdem vom jeweiligen Angebot an Totholz abhängig. In Sachsen war die Art seit über 70 Jahren verschollen: RL 0, F. Müller (2004). In allen übrigen Gebieten sind keine Bestandsänderungen festzustellen, die Art scheint im Flachland in den letzten Jahrzehnten eher noch etwas zugenommen zu haben. Sie kann hier derzeit überall als ungefährdet gelten.