Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Unter dieser Bezeichnung werden hier Pflanzen alpiner Standorte zusammengefasst, die Orthothecium intricatum sehr ähnlich sind und deren taxonomische Stellung gegenwärtig völlig unklar ist. Einige Autoren, so H. Köckinger (in litt.) vermuten, dass es sich vielleicht nur um Ökomorphosen von O. intricatum handelt. Orthothecium strictum unterscheidet sich von O. intricatum durch rings umgebogene Blattränder, so in den Schlüsseln von Limpricht (1904) und Mönkemeyer (1927). Nach Nyholm (1979) sollen die Blätter von O. strictum gerade, die von O. intricatum mehr oder weniger gekrümmt sein, ein für unser Material unbrauchbares Bestimmungsmerkmal. Wir haben mehrere Proben mit rings umgebogenen Blatträndern, bei denen die Blätter trotzdem einseitswendig gekrümmt sind. Ein weiteres unklares Taxon ist Orthothecium binervulum Molendo. Es ist bei Limpricht (1904), Mönkemeyer (1927) und Gams (1957) als selbständige Art verschlüsselt und unterscheidet sich durch eine kurze Doppelrippe und etwas längsfaltige Blätter. Auch diese Merkmale sind wenig beständig. Man findet oft an ein und derselben Pflanze sowohl Blätter mit deutlicher Doppelrippe als auch solche ohne Rippe. Bei Düll (1994a) und Koperski et al. (2000) werden beide „Arten“ zusammengefasst, dem schließen wir uns an. In Felsspalten, auf humusbedeckten Felsen, in Höhlen, unter überhängenden Felsen, aber auch auf offener Erde an alpinen Standorten. Genauere ökologische Angaben aus dem Gebiet liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen. BY: Alpen: Von der Waldgrenze bis in die subnivale Stufe. Familler (1913) gibt nur Orthothecium binervulum an. F. & K. Koppe (1969a); Düll (1994a); 8628/1 Wegrand N der Käser-Alpe an der Höfats, 1390 m, 02.09.1996, „binervulum“, LM; 8532/3 Höllental O der Angerhütte, humose Kalkfelsspalte, 1300 m, 04.09.1997, „binervulum“, M. Preussing (!); 8532/4 Königsweg am Schachen, Höhlung unter Felsen an der Wegböschung, 14.07.2003, „binervulum“, K. Offner (!); 8531/4 Zugspitze, Kalkfelsspalte, 2900 m, 05.09.1997, „strictum“, M. Preussing (!).