Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine bis mittelgroße Pflanzen in lockeren bis mäßig dichten, verworrenen Rasen. Die Farbe schwankt, je nach Belichtung, von grün oder blassgrün bis hell goldgelb oder rötlich kupferfarbig. Nur auf kalk- oder basenhaltigen Unterlagen an frischen, luftfeuchten Stellen. Im Hügelland und in den Mittelgebirgen fast ausschließlich in engen, luftfeuchten Tälern, meist in Nordexposition in mit Feinerde erfüllten Felsspalten, oft unter Überhängen und an etwas sicker- oder bergfeuchten Flächen. In den Alpen auch an freieren oder offenen Plätzen. Begleiter sind: Fissidens dubius, Encalypta streptocarpa, Tortella tortuosa, Pedinophyllum interruptum, Jungermannia atrovirens, Ctenidium molluscum, Mnium stellare, Thamnobryum alopecurum, Eurhynchium hians, Gymnostomum aeruginosum, Trichostomum crispulum, Didymodon fallax, Distichium capillaceum, Amphidium mougeotii, Plagiochila porelloides. Die soziologische Literatur ist recht umfangreich (wir geben eine Auswahl): Marstaller (1979; 1987a; 1990; 1997c; 2002f); Ahrens (1992); Gläser (1994); Nebel & Philippi (2001); Caspari (2004); C. Schmidt (2004); F. Müller (2004); Aufnahmen aus den Alpen in Eggensberger (1994: 58).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung montanhochmontan in kühlfeuchten, niederschlagsreicheren Kalkgebieten. Im Hügelland nur vereinzelt an Sonderstandorten. In höheren alpinen Lagen tritt die Art stark hinter den anderen Arten der Gattung zurück. NB: Zerstreut im Weserbergland und im Harz: Reimers (1942); J. Duty (!); Nowak (1965); W. Winterhoff (in litt.); Gläser (1994); Philippi (1982); M. Preussing (in litt.); 4023/4 Homburg N Stadtoldendorf, Gipserdfall, 30.12.1997, M. Preussing (!). ST: Nur im Harz im Rübeländer Kalkgebiet: Marstaller (1987a). NW: Zerstreut in den Massenkalkgebieten Westfalens, zusammenfassende Darstellung: C. Schmidt (2004). Sonst selten an Sonderstandorten. Reimers (1940); F. Koppe (1977); Düll (1980; 1987; 1995); C. Schmidt (1992; 1994); F. & K. Koppe (1974). HE: Grimme (1936); Reimers (1940); G. Schwab (in litt.); M. Preussing (in litt.); U. Drehwald (in litt.). TH: Hauptverbreitung in niederschlagsreichen Kalkgebieten des Eichsfeldes in Westthüringen, zerstreut in Süd- und Mittelthüringen: Meinunger (1992); Reimers (1940; 1942); Marstaller (1994d; 1994g; 1997b; in litt.); M. Preussing (in litt.). SN: Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP: Nur an wenigen Sonderstandorten: Düll (1980; 1995; 2000); Holz (1997); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Hauptverbreitung auf der Schwäbischen Alb, sonst sehr zerstreut in niederschlagsreicheren Gebieten. Zusammenfassende Darstellung: Philippi in Nebel & Philippi (2001). BY: Nordbayern: Zerstreut im Fränkischen Jura, sehr vereinzelt an „Kalkmoosstellen“ in den ostbayerischen Grenzgebirgen: Familler (1913); B. Kaiser (2004); A. Huber (1998); Dürhammer (1995); M. Reimann (!); 5636/1 Höllental bei Lichtenberg, Marstaller (2002); 5635/32 Burgstall O von Langenau, 1990, LM; 5735/331 NO Wartenfels, 1990, LM; 6944/2 Arberseewand, J. Futschig (FR !); 7036/4 Tal N Felsenhäusl bei Essing, 16.05.1996, LM; 7147/3 Wolfsteiner Ohe O Buchberg, 03.06.1996, LM. Südbayern und Alpen: In unteren Lagen der Alpen und am Alpenrand verbreitet, nach Norden zu rasch verschwindend. Oberhalb der Baumgrenze seltener, doch fanden wir typisches Material mit einseitswendigen, hohlen, nicht umgerollten (eher etwas eingebogenen) Blättern noch 8531/4 auf dem Zugspitzplatt, 2500 m, 20.08.1996 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen und im Jura weiter verbreitet und gelegentlich auch in größeren Beständen, hier kann die Art als ungefährdet bezeichnet werden. In allen übrigen Gebieten sind die Vorkommen meist klein, oft winzig und beschränken sich völlig auf natürliche, laubwaldbesetzte Felsstandorte. Die Art wurde hier noch nie an Sekundärstandorten gefunden und ist offenbar wenig ausbreitungsfähig. C. Schmidt (2004) berichtet über schwer erklärbare Bestandsrückgänge in Westfalen. Sie muss hier als gefährdet eingestuft werden, die weitere Entwicklung der Bestände sollte überwacht werden, und Fichtenanbau sollte an den Wuchsstellen unterbleiben: RL 3.