Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gelblich- bis bleichgrüne, 1–10 cm große Pflanzen mit papillösen, auffällig stark zurückgekrümmten Blättern, teils einzeln zwischen anderen Moosen wachsend, unter günstigen Bedingungen auch in größeren, reinen Rasen. Die Art wächst in schwach sauren Quellmooren in den Gebirgen sowie im Flachland, in Niedermooren und an verlandenden Seen. Charakteristische Begleiter sind: Aulacomnium palustre, Sphagnum warnstorfii, S. teres, Helodium blandowii, Tomentypnum nitens, Drepanocladus cossonii, Hamatocaulis vernicosus, Hypnum pratense. Soziologische und ökologische Angaben: Kästner & Flössner (1933); Rätzel et al. (2004); Warncke (1971).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Vom Flachland durch die Mittelgebirge bis in die Alpen, fehlt im Westen des Gebietes. Eine erste Gebietszusammenstellung bringt Warncke (1971). SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973); Warncke (1971); heute überall verschollen: Schulz et al. (2002). MV: Brockmüller (1870); Warncke (1971); Berg (1989); Doll (1982); Funk & Meinunger (1987). NE, STE: F. Koppe (1964); Koperski (1982); Zschacke (1912); 3525/3 Altwarmbüchener Moor, Walsemann (!), durch Autobahnbau vernichtet. BB: Warnstorf (1906) „ziemlich verbreitet“; Reimers (1933; 1941; 1957); K. Koppe (1941); Fischer (1957); Osterwald (1910); Warncke (1971); Fröhlich (1964; 1969); Berg (1989); Schaepe (1986); F. Müller & Rätzel (1995); A. Solga (in litt.); M. Manthey (!); Otte (2002); Rätzel et al. (2004). ST: Früher vereinzelt im Unterharz: Loeske (1903; 1905); Zschacke (1905; 1908); 4433/2 Brumbach-Wiesen S Wippra, Juli 1957, J. Duty (!), der Wuchsort ist längst völlig zerstört (!!). HE: Grimme (1936); J. Futschig (FR !); Roth (1905); Laubinger (1903). TH: Röll (1915); Reimers (1940); Meinunger (1992), inzwischen überall verschollen. SN: Riehmer (1926); Kästner & Flössner (1933); Borsdorf (1984); M. Baumann (2000); Biedermann (2000); Baumann & Escher (2002); F. Müller (2004). BY: Nordbayern: Walther & Molendo (1868); Kükenthal (1954); Familler (1911); Paul (1918; 1929); letztes existentes Vorkommen: 5534/1 Quellwiese am Eisenberg bei Ebersdorf, mit Sphagnum warnstorfii, Aulacomnium palustre (!!), noch 2007. Südbayern und Alpen: Familler (1911); Warncke (1971); Lübenau (1991); Paul (1943); Höper (1996); W. Braun (in litt.); 8332/3 Pulvermoos, Streuwiese, 30.04.1996, R. Lotto (!); 8432/1 Weidmoos, sehr vereinzelt in dichten Rasen von Aulacomnium palustre, 27.04.1996, R. Lotto (!); 8528/1 NSG Strausbergmoos, Studentenexkursion (vergl. Abb. 115), 06.09.2006, M. Reimann & O. Dürhammer.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Auch eine Art, die in der heutigen Gesellschaft, in der übermäßiger finanzieller Reichtum und Gewinnoptimierung Maß aller Dinge sind, keine Existenzberechtigung mehr hat. Die schon immer kleinen Vorkommen am Alpenrand können sich, wenn keine Eingriffe erfolgen, vielleicht weiterhin erhalten. Die Vorkommen in gemähten Quellwiesen in Mitteldeutschland sind durch Auflassung fast völlig verschwunden, die letzten spärlichen Reste sind nur durch Mahd mit Beräumung über Vertragsnaturschutz langfristig zu erhalten, da auch für diese Zwecke die Finanzmittel in jüngster Zeit wieder drastisch gekürzt oder ganz gestrichen wurden, hängt das Weiterbestehen vom freiwilligen Einsatz der wenigen Naturschutzhelfer ab. Nur in Brandenburg existieren noch wenige Vorkommen in Verlandungsmooren, die ohne kostenaufwendige Pflege überlebensfähig sein könnten. Sie verdanken ihre heutige Existenz größtenteils dem Umstand, dass sie über Jahrzehnte in militärischen Sperrgebieten lagen und dadurch dem öffentlichen Zugriff und der Landwirtschaft entzogen waren. Seit sie wieder allgemein zugänglich sind, erwecken sie vielerlei Begehrlichkeiten und damit auch die Sorgen um ihre weitere Existenz. Paludella squarrosa ist im gesamten Gebiet akut vom Aussterben bedroht: RL 1.