Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine etwas variable Art, das früher als Art abgetrennte Physcomitrium acuminatum wird heute hier miteinbezogen und wurde auch im Gebiet nachgewiesen: Milde (1869); Familler (1911; 1913); Meinunger (1992); Düll (1994). Kleine, im Alter oft rötlich überlaufene, einzeln oder in kleinen Gruppen wachsende Pflanzen. Auf Schlamm von trocken gefallenen Teichen und Flussufern, oft gemeinsam mit der folgenden Art. Selten auch an nassen Wiesengräben und in Lücken von Nasswiesen und Weiden, hier schwer zu finden. Charakteristische Begleiter sind: Pseudephemerum nitidum, Pohlia bulbifera, Bryum klinggraeffii, Leptobryum pyriforme, Physcomitrium pyriforme, Juncus bufonius und Gnaphalium uliginosum. Soziologische Angaben bei Marstaller (1989a) und Nebel & Philippi (2000)
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Vor allem in großen Flusstälern, in Teichgebieten und an Talsperren. Überall selten, aber an geeigneten Stellen im ganzen Gebiet vom Flachland bis in die Montanstufe: SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). MV: Alle bei Berg (1989) für dieses Gebiet genannten Literaturangaben sind unbelegt und wahrscheinlich teilweise unsicher. Sichere Nachweise aus jüngster Zeit fehlen. NE: F. Koppe (1964); Eckstein & Homm (1992); Schmidt & Kohn (1993). BB: Warnstorf (1906); Reimers (1941). Neuere Nachweise im Odertal und in der Lausitz: F. Müller & Rätzel (1995); Rätzel et al. (1997; 2000); Otte (2002). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1987); J. Klawitter (in litt.). HE: 4819/2 Südufer des Edersees, mit Aphanorrhegma patens, J. Futschig (FR !); 5422/3 G. Schwab (in litt.). TH, ST: Loeske (1903); Meinunger (1992); Marstaller (1989a). SN: Riehmer (1925); Borsdorf (1984); Borsdorf & Siegel (1988); F. Müller (1996; 2004); Reimann (1997); 5344/22 Fürstenteich Lauta, 08.07.2003, S. Biedermann (!); 5438/3 Grabenrandd O Leubnitz, Meinunger (1992, als Entosthodon fascicularis); 4941/3 Teiche zwischen Eschefeld und Frohburg, 01.07.1982, LM. RP, SL: Caspari et al. (2000); Frahm (2001); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Nebel & Philippi (2000); Ahrens (in litt.); Lüth (in litt.). 8125/3 und 8221/4, 2005, A. Schäfer-Verwimp (in litt.). BY: Familler (1911; 1913); Kükenthal (1954); Herzog & Paul (1920); v. d. Dunk (in litt.); Lübenau (1991; 1992); 7926/3 am Fuchsweiher S von Rot an der Rot, 29.07.2003, R. Lübenau (!); 7730/1 Scheppacher Weiher, 18.04.1997, LM & K. Offner.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt fast immer nur in kleinen Beständen vor. Durch Flussregulierung wurden ihre Wuchsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Die moderne Teichwirtschaft ist einzig auf Gewinnoptimierung ausgerichtet und der Pflanze ebenfalls abträglich. Relativ sichere Wuchsplätze findet sie noch in verschlammten Flachwasserbereichen einiger Talsperren. Da die Art nur kurze Entwicklungsphasen hat, ist ihre Beobachtung außerdem erschwert. Für das Gesamtgebiet ist sie mindestens als gefährdet, RL 3, einzustufen, wobei regional der Gefährdungsgrad oft höher anzusetzen ist. Für die langfristige Erhaltung dieser und weiterer Arten der Teichschlammflora ist es erforderlich, in größeren Teichgebieten wenigstens einige Teiche nach alten, extensiven Bewirtschaftungsmethoden zu betreiben.