Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist lange Zeit nicht richtig erkannt worden, auch Mönkemeyer (1927) kann sie nicht klar gegen Polytrichum formosum abgrenzen. Es handelt sich um eine gute Art, die heute nicht mehr verwechselt werden kann. Bestimmungshinweise bei Meinunger (1992); Schriebl (1991); Nebel & Philippi (2000). Mit etwas Übung im Gelände ansprechbar: die Pflanzen sind schwächer als Polytrichum formosum, mit mehr blaugrüner Färbung, bei den nicht seltenen Mischbeständen fällt diese sofort auf. In Färbung und Tracht steht P. pallidisetum in der Mitte zwischen P. formosum und P. juniperinum. Polytrichum pallidisetum wächst auf saurem Humus in montanhochmontanen Bereichen, gerne auf dünnen Humusauflagen am Rande von Blockfeldern, geht aber auch in hinreichend lichte Fichtenwälder. Ständige Begleiter sind: Polytrichum formosum, Pohlia nutans und Dicranum scoparium, an reicheren Stellen auch Polytrichum alpinum und P. strictum. Soziologische Aufnahmen: Marstaller (1997; 2002a; 2003e; 2004a).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Verbreitung beginnt sich inzwischen klar abzuzeichnen, wobei der Schwerpunkt im Osten und Südosten, von den herzynischen Mittelgebirgen bis zum Bayerischen Wald, liegt: NB, ST: Harz: Im Oberharz vielfach: Koperski (in litt.); Marstaller (1991a !!). HE, TH, BY: Hohe Rhön: Auf einigen großen Blockhalden, Ludwig (!); F. Müller (in litt.); 5625/2 Kreuzberg, 870 m, LM. TH: Thüringer Wald und Schiefergebirge in höheren Lagen verbreitet, Meinunger (1992). SN: Vom Erzgebirge bis zum Elbsandsteingebirge, besonders im Westerzgebirge noch stark unterkartiert, F. Müller (1996; 2004); Baumann & Reimann (2001). BW: Zusätzlich zu den Angaben in Nebel & Philippi (2000) noch: 7514/2 kleine Blockhalde im Wald oberhalb Gaststätte Kalikutt, 24.08.1999 (!!); 7614/4 Sandsteinblockhalde „Heidenkirche“ N Waldstein, ca. 800 m, 01.09.1999 (!!), mehrere Angaben M. Lüth (!). BY: In den ostbayerischen Mittelgebirgen häufig, vom Fichtelgebirge (Typuslokalität !) über den Steinwald bis zum Bayerischen Wald. Mittelfranken: 6533/3 Rand eines Waldmoores bei Altdorf, 04.08.1991, LM. Alpen: Im Ostallgäu auf helvetischer Kreide: 8428/1 Gigglstein W der Sattelhütte, ca. 1250 m; 8428/2 Waldgebiet Reuterwanne SO von Wertach, ca. 1300 m, 31.08. und 09.09.1996 (!!). – Unsichere Angaben: Ältere Literaturangaben, die noch nicht geprüft werden konnten, z. B. Loeske in Familler (1911); Düll & Meinunger (1989) wurden nicht in die Karte eingezeichnet.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten oft in größeren Beständen und ungefährdet. In den übrigen Gebieten erscheint die Einstufung RL 3 derzeit als angemessen.