Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Bei allen von uns aus dem Gebiet untersuchten Proben waren in der oberen Blatthälfte die Lamellen auf der Rippe in verzweigte Filamente und Zellfäden mit stark papillösen Endzellen aufgelöst, die Zeichnung bei Zander (1993, Plate 72, 15) ist unzutreffend. Einzeln oder in lockeren Herden an stark geneigten bis senkrechten Löß- und Lehmwänden an offenen, trockenen Stellen. Charakteristische Begleiter sind: Aloina ambigua, Pterygoneurum ovatum, Tortula brevissima, Didymodon cordatus. Soziologische Aufnahmen und Hinweise finden sich bei: Ahrens (2002); F. Müller (2000a); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in Weinbaugebieten in Südwestdeutschland. Selten im mitteldeutschen Trockengebiet, im Elbhügelland und an der Oder. MV: 1838 bei Rostock auf einem Sandhügel, leg Brinkmann: Milde (1869); Brockmüller (1870). Belege und Bestätigungen fehlen, die Angabe erscheint jedoch nicht unwahrscheinlich und wird mit Vorbehalt hier aufgenommen. BB: Sehr selten an Steilhängen an der Oder, die Art wurde erst in jüngster Zeit durch S. Rätzel (!) und P. Erzberger nachgewiesen: Klawitter et al. (2002); Rätzel et al. (2004). ST, TH: Selten im mitteldeutschen Trockengebiet, meist auf Löß. Wahrscheinlich ist die Art in diesen bryologisch bisher wenig untersuchten Gebieten an weiteren Stellen zu finden: 4132/1 Felsenkeller bei Halberstadt, Schliephacke in Milde (1869); 4135/3 alte Lehmgrube in Hecklingen, Meinunger & Schröder (1996); 4436/3 an Lößhohlweg W von Elbitz, 29.09.1994; LM; 4531/4 Auleben, Rettig in Düll & Meinunger (1989); 5030/4 Seeberg bei Gotha, Winter in Meinunger (1992). SN: Erst in jüngster Zeit im Elbhügelland um Meißen an Lößwänden von F Müller und M. Reimann gefunden: F. Müller (2000a; 2004); F. Müller & Reimann (2001). RP, HE, BW: In Weinbaugebieten entlang des Rheins erreicht die Art ihre Hauptverbreitung im Gebiet. Nördlichste Vorkommen: 5409/4 bei Ariendorf, Meinunger & Schröder (1996); 5610/1 NW Ochterdung, 2004, M. Reimann; 5611/4 Lahnstein, Frahm (2001). Am Untermain wird 5916/3 bei Flörsheim hessisches Gebiet erreicht, Meinunger & Schröder (2000a). In der Rheinpfalz zwischen Mainz und der Landesgrenze ist die Art an Lößwänden recht verbreitet: Meinunger & Schröder (1996); Oesau (1998; 2003b; 2005a); Lauer (2005). Rechtsrheinisch setzt sich dieses Verbreitungsgebiet im Kraichgau und am Neckar fort: Ahrens (2002); M. Sauer u. M. Preussing (in litt.). Am Oberrhein in der weiteren Umgebung des Kaiserstuhls hat sie nochmals ein gut besetztes Teilareal: Nebel & Philippi (2000).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer nur in kleinen Beständen vor, wahrscheinlich ist ihr Auftreten auch vom Witterungsverlauf abhängig. Steile Löß- und Lehmwände sowie alte Hohlwege in Trockengebieten haben eine eigenartige, charakteristische Moosflora. Solche Stellen sind oft durch Müllablage und Verbuschung gefährdet. Viel stärker als bisher müssten sie als Schutzgebiete ausgewiesen und durch Pflegemaßnahmen offen gehalten werden. In ihrem Hauptverbreitungsgebiet im Südwesten ist die Art bislang schwach gefährdet: RL 3. In den übrigen Gebieten ist sie wegen Seltenheit stark gefährdet: RL R.