Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in neuerer Zeit durch Koponen klar abgegrenzt. Alte Angaben zu „Mnium punctatum var. elatum Schimp.“ gehören nicht immer hierher, soweit sie nicht durch Belege geprüft werden konnten, wurden sie nicht in die Karten übernommen. Gute Beschreibungen und Schlüssel gibt M. Sauer (1989, 1990) und Sauer in Nebel & Philippi (2001). Im Gelände Rhizomnium punctatum sehr ähnlich, oft noch etwas kräftiger. An Quellstellen mit relativ mineralarmem Wasser, in Waldsümpfen und nassen Hochstaudenfluren in den höheren Mittelgebirgen und den Alpen. Begleiter sind: Brachythecium rivulare, Plagiomnium- und weitere Rhizomnium-Arten, Dicranella palustris, Pellia epiphylla, Philonotis seriata, Plagiothecim platyphyllum und Sphagnum-Arten. Angaben zur Soziologie bei: Nebel & Philippi (2001); Marstaller (1994c); Ewald & Fischer (1993).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen und einigen höheren Silikatmittelgebirgen, wahrscheinlich etwas weiter verbreitet als angegeben: (ST): Sichere Nachweise fehlen bisher. Möglicherweise gehört die Angabe Mnium punctatum var. elatum vom Hanneckenbruch bei Wernigerode bei Loeske (1903) ebenfalls hierher, doch fehlt dazu ein Beleg. TH: Vereinzelt an noch gut erhaltenen Waldquellen in höheren Lagen des Thüringer Waldes und des Schiefergebirges: Meinunger (1992); Marstaller (1994c); 5330/4 Kleiner Erleshügel W Schmiedefeld, Waldquelle, 775 m, und 5331/1 Waldquelle am Schneidemüllerskopf N vom Stützerbach, 645 m, 1997, leg. P. Peintinger, det. E. Hertel (!); 5532/1 Burkhartstiegel W Scheibe, mit Plagiothecium platyphyllum, 24.07.2004 (!!); 5532/4 oberer Röthengrund SW Steinach, Quellstelle am Waldrand, 05.12.2002 (!!). SN: Zerstreut in höheren Lagen des Erzgebirges: Borsdorf & Siegel (1988); Biedermann (2000); F. Müller (2004); S. Rätzel (!); 5543/4 nördliches Fichtelberggebiet, mit Rhizomnium punctatum, 09.09.1983, LM. BW: Zerstreut im Südschwarzwald, Nebel & Philippi (2001). BY: Nordbayern: Bislang wenige Nachweise im Bayerischen Wald, hier wohl etwas weiter verbreitet: M. Koperski (!); 7047/1 Reschbachtal N Finsterau, 05.06.1996, LM; 7046/4 Lusen, Quellsumpf über dem Teufelsloch, F. & K. Koppe (1931) als Pseudobryum cinclidioides, rev. M. Sauer (STU). Alpen: Zerstreut verbreitet, besonders im Allgäu: Die Angaben zu Mnium punctatum var elatum in Familler (1911) dürften hierher gehören; R. Lotto (!); G. Schwab (in litt.); J. Ewald (!); 8428/1 Wertacher Horn, 1500 m, 16.08.2004, R. Lübenau (!); 8429/3 Aufstieg zum Aggenstein, 17.08.1954, K. Koppe (HAL !); 8443/2 Herrenroint, 1190 m, 13.07.2003, leg. D. Huber, det. R. Krisai (!); 8544/1 Wasseralm-Teufelshörner, 1500 m, 27.10.1989, U. Beyerlein (!); eigene Funde (Auswahl): 8727/1 Auf der Rappenalpe, 29.08.1996; 8328/4 Hangwald NO Hintereck, 25.08.1996; 8335/2 Quellstelle im Wald NO Seekar-Hütte, 1300 m, 21.05.1998; 8337/2 unterhalb der Großtiefenthal-Alm, 10.09.1995; 8338/1 Rosenalm SO Bayrischzell, 26.08.1995; 8344/43 Ahornbüchsenkopf, 19.08.1994. – Zweifelhafte Angaben: NW: 4503/34 Hangmoor bei Straelen, Düll (1994), einen Beleg sahen wir nicht, U. Abts findet nur Rhizomnium punctatum (!), vergl. auch Schmidt & Heinrichs (1999). Weitere Angaben aus NW und HE in Düll (1994) dürften zu R. pseudopunctatum gehören, Belege lagen nicht vor.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen wohl weiter verbreitet und kaum gefährdet, genauere Angaben über Bestandsgrößen fehlen. In den Mittelgebirgen ist die Art eng an intakte Quellfluren in Wäldern gebunden, diese Stellen unterliegen fast überall wasserwirtschaftlichen Eingriffen, die auch künftig weiter anhalten werden. Vor allem aus diesem Grund ist die Art überall mindestens als gefährdet einzustufen: RL 3, in Thüringen ist sie sehr stark gefährdet: RL 2.