Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Lockere, meist mittelgroße bis große Büschelrasen oder Decken von bräunlicher Farbe, oft mit orangeroten Flecken. An frischen, oft zeitweise überrieselten bis mäßig trockenen, lichten bis halbschattigen Stellen auf neutralen Gesteinen, reine Kalke werden ebenso gemieden wie saure Substrate. Vielfach sekundär an Mauern, Steinbrüchen, Straßen- und Bahneinschnitten, auch auf Beton. Charakteristische Begleiter sind: Tortula muralis, Grimmia pulvinata, Schistidium crassipilum, S. apocarpum, S. robustum, S. dupretii, S. trichodon. Soziologische Aufnahmen finden sich bei Marstaller (2002a) in der Schistidium robustum-Gesellschaft
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in montanen Gebieten mit geeigneten Gesteinen. Den Kalkgebieten (Jura, Muschelkalk) fehlend. In Norddeutschland selten sekundär. In die Karte wurden nur geprüfte Punkte aufgenommen, sie ist in manchen Teilen noch unvollständig, so ist die Art sicher auch im Bayerischen Wald (wo alte Literaturangaben existieren) vorhanden. NE: 2818/4 Friedhof Gröpelingen, 15.10.1991 und 2918/1 Bremen-Niedervieland, an einer Sielmauer, 30.04.1983, leg. M. Koperski, det. WS. NB: 4227/2 Kuckholzklippe NO Lerbach, halbschattiger Diabasfels, 26.08.2003, leg. L. Barsch & M. Preussing, det. WS. NW: Zerstreut im westfälischen Bergland: C. Schmidt (in litt.); 4916/3 O Raumland, Grauwacke, 09.06.1997, WS; 5015/1 Bahneinschnitt W Altenteich, 29.05.1997, WS. HE: 5419/4 Laubach, Blom (1996); 5117/4 S Allendorf, Grauwacke, 05.06.1997, WS; 5624/3 Stoppelsberg, oberer Südhang, Phonolith, 06.05.2002, WS; 5525/2+4 auf Basalt, leg. K. Offner, det. WS. TH: Zerstreut im Thüringer Wald und Schiefergebirge auf Rotliegendem, Schiefer und Diabas: Marstaller (2001; 2002e; 2003; 2003a; 2003e); von uns an zahlreichen Stellen gesammelt (Auswahl): 5329/2 Reisinger Stein; 5331/4 Felsen an der Straße S Möhrenbach; 5430/2 Steinbruch am Hückel S Schmiedefeld; 5631/2 W Görsdorf, Beton; im nördlichen Schiefergebirge bis 5436/3 Bleiberg an vielen Stellen. SN: Von uns geprüftes Material aus DR: 5543/3 im Basaltbruch bei Tellerhäuser, 28.05.1933, Lange, von E. Seifert 21.06.2001 bestätigt (!); 5544/13 Kalkbruch Hammer-Unterwiesenthal, 1939, A. Kopsch; 5445/1 leg Sehre, 1905; 5248/2 Geising, 18.10.1896, leg. Schorler, zusammenfassende Darstellung in F. Müller (2004). RP, SL: Zerstreut in feuchteren, submontanen Bereichen: Caspari et al. (2000); Caspari (2004); C Schmidt (!); Lauer (2005); 5907/1 alter Steinbruch N Pantenburg, 24.03.2000, WS. BW: Hauptverbreitung im Südschwarzwald, sonst selten: Nebel & Philippi (2000); Blom (1996). BY: Rhön, auf Basalt, 5526/3 und 5625/3, K. Offner, det. WS. Im Frankenwald, auf Kalkschiefer, Diabas und Beton: 5636/1 im Höllental, Marstaller (2002); von uns gesammelt 5434/3; 5635/1+3; 5734/4; 5735/1. Oberpfalz: 6137/2 und 6138/1 (!!). Mittelfranken: 6233/4 Quarzitblock Mostviel-Bieberbach, 12.08.1888, leg. C. Zahn, comm. B. Kaiser, det. WS; 6938/4 Waltenhofer Hänge, 07.11.1898 REG, leg. Familler, det. WS; 6944/1 Auf Felstrümmern auf dem Wege von Lam nach Lohberg, 20.09.1897, REG, leg. Familler, det. WS (!). In den Alpen nur außerhalb der Kalkgebiete: Allgäu: 8527/1 Ober-Alpe S der Gunzesrieder Säge (!!); 8428/2 Am Felshang W Reuterwanne (!!); mehrere Belege R. Lübenau, det. WS. Vielfach um Garmisch, aber nur auf erratischen Silikatblöcken, R. Lotto (!). Berchtesgaden: 8444/1 Im Krautkasergraben, 27.10.1988, leg. U. Beyerelein, det. WS.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Schistidium papillosum ist im Gebiet weiter verbreitet als in der Karte angegeben. Sie ist ausbreitungsfreudig und wächst oft an Sekundärstandorten, eine Gefährdung der Art ist nicht erkennbar.