Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine in ganz Europa sehr seltene Art borealer und alpiner Nadelwälder. Sie wird angegeben von faulem Holz, Waldboden und von alten Ameisenhaufen: Gams (1957); Grims (1999). Nach Frisvoll in Nyholm (1989) „on soil enriched by birds“.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Bisher nur einmal nachgewiesen: BB: Die Fundumstände werden von Loeske (1934) genau beschrieben: 3644/1: „Der vielleicht bemerkenswerteste Fund eines alpinen Mooses in der Mark dürfte die Auffindung einer Tayloria am buschigen Havelabhang zwischen Potsdam und dem Forsthause Templin, kurz vor diesem, durch Professor K. Osterwald darstellen. Dieser nahm das Moos auf einem gemeinschaftlichen Ausfluge (22. April 1891) in einem kleinen Rasen auf, dessen sandige Unterlage mit Knochen eines kleinen Wirbeltieres durchsetzt war. Die Seten waren nur etwa 1 cm hoch, die Sporogone zylindrisch, einige Millimeter lang und völlig grün. Dem Entdecker gelang es, sie durch Kultur im Zimmer zur Reife zu bringen. Was er mir von seinem Funde abgab teilte ich zwischen C. Warnstorf, K. G. Limpricht und meinem Herbar“. Diese führenden Bryologen kamen bei der Bestimmung des Materials zu unterschiedlichen Resultaten, was vor allem zeigt, dass zu dieser Zeit die Artumgrenzung innerhalb der Gattung Tayloria noch nicht geklärt war. Warnstorf erklärte zunächst das Moos aufgrund der langen, beim leisesten Anhauch auf- und abschwingenden, geißelförmigen Peristomzähne für Tayloria splachnoides, Loeske (1903; 1934). Bei Limpricht (1904: 723) wird sie als T. tenuis geführt, dem jedoch Warnstorf (1906) widerspricht mit der Bemerkung, dass die märkischen Exemplare „rhizoidenbürtige Brutkörper und eine nicht austretende Columella“ besitzen, er bezeichnet die Pflanzen als T. serrata. Die beiden zuletzt genannten Merkmale treffen jedoch sowohl für T. serrata als auch für T. acuminata zu. Nach Zeichnungen in Nyholm (1989); Correns (1899) und eigenen Beobachtungen sind die Brutkörper bei T. serrata spindelförmig, in der Mitte am breitesten und gegen die Spitze etwas verjüngt. Dagegen sind bei T. acuminata die Brutkörper nach der Zeichnung bei Nyholm (1989) keulenförmig und an der Spitze am breitesten, genau diesem Typ entsprechen aber auch die Zeichnungen bei Warnstorf (1906: 414), auch die Zeichnungen der Kapseln stimmen bei beiden Autoren überein. Neben den Peristomzähnen und der Form der Brutkörper sprechen auch pflanzengeographische Gründe gegen T. serrata. Wie man heute weiß, ist T. serrata im Gebiet streng auf die Kalkalpen beschränkt, alle damaligen Angaben aus den Mittelgebirgen haben sich als Fehlbestimmungen herausgestellt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei obigen Pflanzen mit ziemlicher Sicherheit um Tayloria acuminata gehandelt haben muss, ein Resultat, zu dem letztlich auch Loeske (1934) kommt: „Ich halte ihre Bezeichnung als T. splachnoides für die richtige und den Zusatz „var. acuminata“ auf Grund des geringen mir vorliegenden Materiales immerhin für ausreichend begründet“. Belegmaterial ist vielleicht noch im Herbar Limpricht vorhanden, die übrigen Belege dürften im letzten Krieg in Berlin verbrannt sein. – Zu streichen: Allgäu, Breitenberg bei Pfronten, Lübenau (1991), Düll (1994), der Beleg gehört zu Tayloria serrata (rev. !).