Synonyme:
Barbula laevipila var. meridionalis Schimp., Syntrichia laevipila var. laevipilaeformis (De Not.) J.J.Amann, Tortula laevipila (Brid.) Schwägr., Tortula laevipilaeformis De Not., Tortula laevipila var. laevipilaeformis (De Not.) Limpr., Tortula laevipila var. meridionalis (Schimp.) Wijk & Margad., Tortula laevipila var. wachteri Barkman, Tortula saccardoana De Not.
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Lockere bis polsterförmige, meist nur wenige Zentimeter hohe Rasen. Die Art ist autözisch und bildet, zumindest unter günstigen Bedingungen oft Sporophyten. Zur sicheren Bestimmung, besonders sterilen Materials, sind Stamm- und Rippenquerschnitte erforderlich: Smith (1980); Kramer (1980); Heinrichs (1996); Heinrichs in Nebel & Philippi (2000). Obwohl die Art immer sicher gegen ihre nächsten Verwandten abgrenzbar ist, ist sie in sich recht variabel. Das betrifft besonders die sehr unterschiedliche Ausbildung eines Blattsaumes sowie die Ausbildung von Brutblättern. Wir folgen hier den Darstellungen von Heinrichs (1996) und Heinrichs in Nebel & Philippi (2000) und sehen von einer Ausgliederung von Varietäten, wie sie Smith (1980) und Koperski et al. (2000) aufzählen, ab. Die Art gilt hauptsächlich als Epiphyt und bevorzugt dabei freistehende Laub- und Obstbäume mit basenreicher Borke. Daneben findet sie sich, wie viele weitere Arten der Gattung, an Sekundärstandorten, insbesondere auf Beton und Eternit, wobei meist halbschattige, etwas feuchtere Stellen besiedelt werden: Heinrichs (1996). Hinweise zur Soziologie finden sich bei: Hübschmann (1976); Ahrens (1992) und Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art beschränkt sich auf das Flachland und die Hügelstufe in klimatisch atlantisch bis subatlantisch geprägten Gebieten. Es zeichnen sich deutlich zwei Hauptverbreitungsgebiete ab, nämlich West- und Südwestdeutschland westlich der Linie Niederrhein-Neckar und Taubergebiet-Bodensee, sowie in Norddeutschland in küstennahen Bereichen. Weiter östlich und südöstlich verschwindet sie sehr rasch und fehlt bald völlig. SH: Bis heute zerstreut, vor allem in küstennahen Gebieten. Ältere Angaben: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). Neuere Nachweise: Dengler et al. (2000); Siemsen (2001; 2003); F. Schulz (in litt.); 1117/2 Friedhof Klanxbüll, alte Eschen, 20.10.1999 und 1520/2 Laubbäume bei Mildstedt, 28.09.1991, WS. MV: An der Küste östlich bis Rügen, vereinzelt im Binnenland. Ältere Angaben: Brockmüller (1870: nicht selten); Bürgener (1929; 1933); Hahn (1917a); K. Koppe (1965). Neuere Nachweise: Doll (1982); de Bruyn (1995); Linke et al. (1998); Manthey (1999); J. Dieminger, C. Berg und M. Koperski (in litt.) und (!!). NE: In Küstennähe zumindest früher verbreitet, im Binnenland seltener. Ältere Angaben F. Koppe (1964); Hübschmann (1976). Neuere Angaben Homm et al. (1995); Koperski (1982); von uns gesammelt: 2310/4, 2408/3; 3314/1 Betonbrückenpfeiler N von Wohld, 04.09.2000, WS. BB: Nur in den nördlichen Gebieten, schon früher selten: Warnstorf (1906); Benkert (1974); Schaepe (1986). Nur ein neuerer Nachweis: 3548/2 Rüdersdorf, Benkert in Schaepe (1996). NW: In tieferen Lagen im Westen teilweise verbreitet, von Heinrichs (1996) an etwa 50 Stellen gefunden. Nach Osten zu selten. Neuere Angaben von: C. Schmidt (1992; 1994; 1996); Solga (1998); Abts & Frahm (1992); Abts & Heinrichs (1996). NB, ST: Selten: Loeske (1903); Zschacke (1905, REG !); Wehrhahn (1921); Neufunde: C. Schmidt; M. Koperski. HE: Im Norden selten: Grimme (1936); 5622/3 N Eckardroth, 03.03.1995, WS. Im Süden etwas häufiger: Manzke (1993; 1998a). TH: Sehr selten: Meinunger (1992): Nur eine neuere Angabe: 5435/2 Ottergrund S Altenbeuthen, Marstaller. – Zu streichen: 5536/1 Heinrichstein, ist Encalypta spathulata. (SN): Keine sicheren Nachweise, der bei Riehmer (1925) genannte Beleg von W. Krieger dürfte eine Fälschung sein, vergl. Anmerkung bei Fissidens exiguus. RP, SL: In diesen Gebieten liegt der Verbreitungsschwerpunkt, besonders im Saarland ist die Art häufig: Saarländische Bryologen; H. Lauer (2005); Werner (1992); Düll (1995; 2000); Oesau (1996; 2001; 2001b); Frahm (2001). BW: Ausführliche Darstellung der Verbreitung bei Nebel & Philippi (2000). BY: Sehr selten und fast nur im Westen. – Zu den folgenden, in die Karte übernommenen Literaturangaben sahen wir keine Belege, sie dürften alle überprüfungsbedürftig sein: Walther & Molendo (1868); Familler (1911); Springer (2001). – Zu streichen: F. Koppe (1975) ist T. virescens, rev. M. Sauer (STU). Sichere Nachweise aus jüngster Zeit: 5924/1 K. Offner (!); 5924/4 Tal O Gössenheim, 14.03.1994 (!!); 6324/4 Grenzgebiet zu BW, Birnbaum NO Paimar, 14.04.1999, LM.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten kaum gefährdet, da die Art auch Sekundärstandorte besiedelt. In den übrigen Gebieten befindet sich die Art an der Arealgrenze, sie war dort auch schon früher selten und wurde in der Vergangenheit durch Luftschadstoffe weiter dezimiert. Inzwischen scheint sich die Situation zu bessern, wenigstens epiphytische Vorkommen sind aber weiter schützenswert: RL 3.