Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die erst in jüngster Zeit im Gebiet bekannt gewordene Art wurde anfangs unter dem Namen Chenia rhizophylla (Sakurai) Zander geführt. Kleine, rötlich- oder bräunlichgrüne, fast immer sterile Pflanzen. Regelmäßig mit Rhizoidgemmen. Ausführliche Artbeschreibung in Nebel & Philippi (2000). Wärmeliebende Art auf offenen, schwach kalkhaltigen bis schwach sauren Böden, auf Äckern, an Wegrändern, auch in Mauerritzen. Regelmäßige Begleiter: Barbula unguiculata, Phascum cuspidatum, Pottia-Arten, Dicranella staphylina, an Weinbergsmauern auch Tortula atrovirens. Angaben zur Soziologie: Nebel & Philippi (2000); Oesau (2002a; 2003a) und Ahrens (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Der erste Nachweis im Gebiet erfolgte 1988 durch Düll (1995). Danach wurde die Art in rascher Folge an vielen Stellen im wärmeren Hügelland, inzwischen auch im Flachland und in submontanen Lagen, gefunden. Wir halten die Art für einen echten Neophyten. Während viele andere unscheinbare und erst in neuerer Zeit im Gebiet nachgewiesene, tatsächlich jedoch alteinheimische Arten nachträglich als Fehlbestimmungen oder Begleitmoose in alten Belegen gefunden wurden (z. B. Dicranella staphylina), ist dies hier nicht der Fall. BB: 3352/1 Letschin und 3352/3 NW Bahnhof Letschin, Fahrspur im Grünland, 23.03.2001, LM. NW: 5202/1 Friedhof Aachen, 14.03.2000, WS. HE: Mehrfach im Vogelsberg, Oesau (2003a). TH: 4530/2 SO Großwerther, 20.03.1999, WS; 5334/3 am Straßenrand N Fischersdorf, 15.11.1998, LM; 5334/4 Südfuß des Zimmerberges bei Eichicht, mit Tortula atrovirens, 27.02.1999 (!!); 5434/1 Wegrand in Unterloquitz (!!). SN: F. Müller & Reimann (1998–1999); 4750/4 M. Reimann (in litt.); F. Müller (2004). RP, SL: Besonders in den Weinbaugebieten inzwischen an zahlreichen Stellen bekannt: Düll (1994a; 1995); Meinunger & Schröder (1996); Frahm (2001); Lindenberg & Frahm (2002); Oesau (2002; 2002a); Lauer (2005); Caspari (2004). BW: Nebel & Philippi (2000); Ahrens (2002); weitere Angaben: M. Reimann (in litt.), auch mit Sporenkapseln. BY: Von uns inzwischen in folgenden Quadranten nachgewiesen: 5733/4 Reuth, Wegrand, 14.08.2001; 5831/2 Rossach, 23.02.1997; 6430/2 Neundorf, 27.04.2000; 6530/2 Stinzendorf, 15.04.2000; 7440/2 Straßenhang W Maßendorf und 7440/4 Wegböschung O Aham, 18.03.1998.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die für das Gebiet neue Art ist inzwischen in den Weinbaugebieten an Rhein und Neckar verbreitet. Mehrere Funde in anderen Gegenden deuten auf eine weitere Ausbreitung der hier ungefährdeten Art.