Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Aloina rigida ist kennzeichnende Art des Aloinetum rigidae, eine der bezeichnendsten thermophilen Bryophytengesellschaften steiler, nach Süden exponierter Felspartien, wo sie bevorzugt mit Lehm oder Mergel ausgefüllte Spalten besetzt. Meist sind die Standorte voll der Sonne ausgesetzt, schon bei leichter Beschattung geht die Art zurück. Ausführliche Angaben zu Ökologie und Soziologie Marstaller (1980 sowie zahlreiche weitere Angaben aus Thüringen, u. a. 1992c; 1994d; 2000b; 2003a); Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Von allen Arten der Gattung ist Aloina rigida im Gebiet zwar am weitesten verbreitet, sie ist aber nicht überall auch die häufigste. Die Verbreitung reicht vom Flachland über die Kalkhügelländer bis in die untere montane Stufe. Sie fehlt weitestgehend im nordwestdeutschen Flachland und wird nach Osten allmählich häufiger, besonders in Jungmoränengebieten, auf Rügen und in den Trockengebieten an der Oder. Ihre Hauptverbreitung hat die Art in den mitteldeutschen Kalkgebieten, vom westfälischen Bergland über das Weserbergland bis zu den thüringischen Kalkgebieten, südwärts bis zur fränkischen Saale und zum Main-Tauber-Gebiet, nach Osten im wärmebegünstigten sächsischen Lößhügelland sowie vielfach in alten Braunkohlengruben östlich der Saale und in der Lausitz. In Süd- und Südwestdeutschland kommt sie nur zerstreut in tiefer gelegenen Kalkgebieten vor, höhere Mittelgebirge und die sauren Keupergebiete, etwa im Steigerwald, werden völlig gemieden. Auch südlich der Donau wird sie rasch selten, aus den niederschlagsreichen Gebieten am Alpenrand liegen nur wenige, meist alte Angaben vor. Neufund: 8129/4 Kiesgrube beim Thomasbauer N Ebenhofen, 01.04.2004, R. Lübenau (!). In den Alpen fehlt die Art völlig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Natürliche Vorkommen befinden sich an offenen Kalkfelsstandorten, solche Stellen sind, regional unterschiedlich (vergl. z. B. Nebel & Philippi 2000) vor allem durch Verbuschung gefährdet. Die weitaus meisten Nachweise finden sich an Sekundärstandorten, in Kies- Ton- und Braunkohlengruben, alten Steinbrüchen sowie an Wegböschungen und alten Mauern. Bei geeigneten Bedingungen kann es zur Ausbildung von Massenbeständen kommen, die jedoch im Sukzessionsverlauf auch rasch wieder verschwinden. Insgesamt ist die Art für das Gebiet als schwach gefährdet einzustufen: RL 3.