Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Bei guter Entwicklung kräftige, ziemlich dichte, dunkelrot gefärbte, etwas glänzende Rasen und in Verbindung mit dem charakteristischen Standort im Gelände sofort kenntlich. Schwächere, grüne Jugend- und Schattenformen sind Bryum mildeanum ähnlich. Bryum alpinum hat gelegentlich Rhizoidgemmen, aber im Gegensatz zu Bryum mildeanum keine blattachselständigen Bruchsprosse. Die Art wächst auf basenreichen, lichten Silikatfelsstandorten an nassen, feuchten bis wenigstens zeitweilig überrieselten Stellen, die auch längere Zeit austrocknen und sich stark erwärmen können. Die Art besiedelt auch geeignete Sekundärstandorte an Straßen- und Bahneinschnitten und in Steinbrüchen. Begleiter sind: Ceratodon purpureus, Polytrichum piliferum, Hypnum lacunosum, Rhytidium rugosum, Bryum capillare, Cephaloziella divaricata, Racomitrium- und Philonotis-Arten, in kurzzeitig feuchten Felstrockenrasen auch Mannia fragrans und Riccia ciliifera. Soziologisch-ökologische Angaben finden sich bei: Nebel & Philippi (2001); Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Gebirgen, alte Angaben von Hamburg sind zu streichen, Dolnik (2003). Verbreitungsschwerpunkte sind das Saar-Nahe-Hügelland und der Schwarzwald, auch auf Basalt der Rhön findet es sich zerstreut. In allen übrigen Mittelgebirgen und auch in den Alpen ist die Art selten bis sehr selten: NB, ST: Vereinzelt im Harz: Loeske (1903); 4229/3 Felsen am Rehberg beim Goetheplatz, 25.08.2000, M. Preussing (!); 4330/1 Schieferfelsen am ehemaligen Bahnhof W Sorge, 09.07.1994, LM. Halle: 4437/4 An Felsen bei Kröllwitz, 1911 vernichtet, F. Müller (1993). NW: Sehr selten und nur im Bergland sicher nachgewiesen: Düll (1980, aber nur zum Teil !); 4914/1+3, 11/2002, C. Schmidt (!). Weitere Angaben bei F. Koppe (1977) und Düll (1980) erscheinen teilweise zweifelhaft und wurden mangels Belegmaterial nicht übernommen. HE: Hauptsächlich in der Rhön: Grimme (1936). Sonst sehr selten: G. Schwab (in litt.); 4920/2 Odershausen und 5421/4 Hochwaldhausen, J. Futschig (FR !); 4917/3 P. Erzberger (!); 5624/3 Stoppelsberg bei Weichersbach, 07.05.2002 (!!) und an der Burg Schwarzenfels, 02.03.1995, LM. TH: Sehr selten in den Mittelgebirgen, Meinunger (1992); Röll (1915). SN: Riehmer (1926); Rabenhorst (1863); Borsdorf (1984); E. Schwerdtner (!); P. Ebert (unveröff. Manuskr.); F. Müller (2004); Biedermann (2000). RP, SL: Im Saar-Nahe-Hügelland bis zum Donnersberg an vielen Stellen, sonst nur vereinzelt: Frahm (2001); Werner (2000); Düll (2000); Korneck (1997); Caspari (2004); Lauer (2005); A. Solga (in litt.); 5906/2 Waldweg W Liesertal, 02.03.2000, WS. BW: Hauptverbreitung im Schwarzwald, sonst selten, Nebel & Philippi (2001). BY: In den nord- und ostbayerischen Grenzgebirgen und in den Alpen überall nur vereinzelt: Familler (1911); E. Hertel (!); R. Lübenau (1991, !); O. Dürhammer (!); M. Reimann (!); K. Offner (!); A. Huber (1998); K. Koppe (1968); 5635/3 Diabasfelsen an der Straße bei Neumühle, 26.04.1994 (!!); 6439/3 Felsen an der Straße O Stein, Sickerwasserstelle, mit Reboulia hemisphaerica, 31.08.1997 (!!); 8241/1 Hochfelln, Westhang unter dem Gipfel, 20.08.1993 (!!); 8338/1 an Wegstein N Baumoosalm SO Bayrischzell, 26.08.1995 (!!); 8428/1 M. Preussing (in litt.).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In Teilen von RP und BW in größeren Beständen und wenig gefährdet: RL 3. In allen übrigen Gebieten ist die Art selten und nur in kleinen Beständen zu finden, hier sehr stark gefährdet: RL 2.