Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Das „Koboldmoos“ gehört zu unseren auffälligsten und in vieler Hinsicht eigenartigsten Moosen und zieht immer wieder auch die Aufmerksamkeit von Nichtbryologen auf sich. Im Gelände kann man praktisch immer nur die Sporophyten beobachten. Diese entwickeln sich im Herbst, meist ab Oktober, und sind in dieser Zeit am leichtesten zu finden. Die Kapselreife erfolgt zum Frühjahr hin, im Sommer findet man, wenn überhaupt, nur noch Reste alter Sporophyten. Junge Kapseln werden gerne von Tieren, hauptsächlich Schnecken, abgefressen. Die winzigen, meist im Substrat verborgenen Gametophyten findet man bei normaler Geländearbeit nicht und höchstens zufällig bei häuslicher Durchmusterung anderer Moosproben mit Mikroskop oder Binokular: Urmi (1996). Eine ausgezeichnete Arbeit, wo und wie man das Moos zu suchen hat, verfasste Heseler (1998). Kalkmeidende Art auf offenen, bindigen und etwas grundfeuchten Böden an ansonsten aber trockenen Standorten, meist in lichten Wäldern an Wegrändern und ausgehagerten Stellen. Soziologische Aufnahmen (Auswahl): Neumayr (1971); Dunk (1972); Horn & Schmid (1997); Heseler (1998); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Außerhalb der Kalkgebiete im ganzen Gebiet nachgewiesen. Häufungszentren in den altpleistozänen Teilen von Südmecklenburg und Brandenburg, südlich bis zur Lausitz; im Saarland sowie im vorderen Bayerischen Wald (A. Huber 1998). Aus den Alpen bislang nicht bekannt, nachdem jedoch Urmi (1996) die Art in der Schweiz in 2200 m Höhe gefunden hat, ist auch in unserem Gebiet mit Nachweisen zu rechnen.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Wie Heseler (1998) gezeigt hat, sind zuverlässige Aussagen über Bestand und Gefährdung erst nach mehrjährigen systematischen Beobachtungen in den betreffenden Gebieten möglich. Die Einstufung RL 2 bei Ludwig et al. (1996) ist jedenfalls zu hoch gegriffen, derzeit erscheint die Einstufung „gefährdet“, RL 3, angemessen.