Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Niedrige, dichte, dunkel- bis schwärzlichgrüne Polster, durch die Glashaarspitzen meist grau. An exponierten, sonnigen Felsen, vor allem auf Kalk, aber auch auf neutralen Gesteinen. Daneben findet sie sich sekundär auf Mauern und Beton. Die Art ist gegen Frost, Hitze und starke Austrocknung gleichermaßen unempfindlich, verträgt jedoch keine stärkere Beschattung. Sie ist Kennart der Gesellschaft Syntrichio-Grimmietum anodontis mit den Begleitern: Tortula calcicola, T. muralis, T. crinita, Schistidium singarense, S. crassipilum, Tortella tortuosa, Grimmia pulvinata und G. orbicularis. Soziologische Aufnahmen finden sich in: Marstaller (1980a; 1995c; 1997b; 2000b); Oesau (1995).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine hauptsächlich montan bis alpin verbreitete Art, die aber gelegentlich an Sekundärstandorten bis ins Flachland geht. An natürlichen Standorten Hauptverbreitung in den Alpen, im Jura und vereinzelt auf Muschelkalk, sehr selten an bryologisch reichen neutralen Sonderstandorten in den Mittelgebirgen. An Sekundärstandorten im ganzen Gebiet, aber überall selten: NE: 2815/3 Kreyenbrück, alter Güterbahnhof, Betonstein, Eckstein & Homm (1992); 2212/1 Spiekeroog, Beton, 2004, O. Röller (in litt.). NB: 4525/2 Reinhausen, die Typuslokalität, Düll (1994). ST: 4233/3 Rieder und 4334/1 Arnstein, Zschacke (1905). NW: 4707/4 im Neandertal, leg. Woike, Düll (1994), Greven (1995); 4618/1 am Diemelsee bei St. Muffert, C. Schmidt (1994). – Zu streichen: Marsberg, leg. Pitz, C. Schmidt (1994), F. Koppe (1977) gehört zu Grimmia crinita (vergl. dort). HE: 4820/4 auf Diabas in sonnigster Lage am oberen Felsen des Bilsteins bei Bad Wildungen, 02.04.1951, J. Futschig (FR !), teste E. Maier, Düll (1994). TH: Vereinzelt auf Muschelkalk: Meinunger (1992); Marstaller (siehe oben). SN: Nur sekundär: 4852/1 Mauer der Ortenburg in Bautzen, Mai 1859, leg. Rostock, F. Müller (1996; 2004); 4653/23 Mauer in Klitten, mit Didymodon cordatus, F. Müller & Reimann (2001); 5544/13 Hammerunterwiesenthal, Phonolithbruch, 21.06.2005, M. Baumann (!). RP, SL: Nur sekundär, selten: Düll (1968); Greven (1995); Oesau (1995); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Vereinzelt im Jura, sonst sehr selten, Nebel & Philippi (2000); 8114/1 M. Lüth (in litt.); 8112/4 Belchen, Südseite, Rapsfelsen, 14.06.2001, M. Reimann (!). BY: Nordbayern: Im Jura zerstreut: Familler (1911); A. Huber (1998); 5932/1 Staffelberg, 05.03.1994 (!!); 6535/3 M. Reimann (in litt.); 7128/2 am Goldberg, 22.03.1996, LM, in diesem Gebiet wahrscheinlich noch übersehen und weiter verbreitet. Sonst selten: 5734/1 Zeyernwand, Muschelkalk, kleiner Felsabsatz mit Orthotrichum anomalum und Schistidium singarense, 04.02.2002 (!!); 5936/1 an Mauern bei Gefrees, Familler (1911); 6125/3 An Weinbergmauer unterhalb Steinburg bei Würzburg, M. Reimann (!). Südbayern und Alpen: Literaturangaben: Familler (1911); Paul & v. Schoenau (1932); Poelt (1955); Lübenau (1996; 1997); Höper (1996). In den Alpen wahrscheinlich viel weiter verbreitet als angegeben und bis auf die höchsten Gipfel: Hochvogel, 2600 m, R. Lübenau (1996); Zugspitze, 2950 m, M. Preussing (!); Westliche Karwendelspitze, 2384 m, Poelt (!); Funtenseetauern, 2010 m, U. Beyerlein (!). – Unveröffentlichte Angaben: R. Lotto, U. Beyerlein, M. Koperski und von uns. Vereinzelt im Vorland, auch hier gelegentlich sekundär: 8334/1 Betonzaunpfahl an der Hauptstraße in Pessenbach, 26.05.1998, WS.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst immer in kleineren Polstern, größere Bestände scheinen nirgends ausgebildet zu sein. In den Alpen wohl ziemlich verbreitet und ungefährdet. Im Jura vermutlich noch übersehen, hier vor allem durch Tourismus gefährdet: RL 3. Natürliche Vorkommen in Thüringen sind vor allem durch Verbuschung und Aufforstung stark gefährdet: RL 2. In den übrigen Gebieten ist die Art sehr selten und sollte auch an Sekundärstellen möglichst geschont werden: RL R.