Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Unscheinbare und leicht zu übersehende Art. An offenen bis halbschattigen Stellen auf kalkfreiem, feuchtem Sand, seltener auch auf Torf. In extensiv genutzten Moorheiden, in Sand-, Kies- und Braunkohlengruben sowie an trockeneren, meist abgetorften Stellen in Mooren. Begleiter sind: Cephalozia bicuspidata, Riccardia incurvata, Gymnocolea inflata, Mylia anomala, Sphagnum compactum, Erica tetralix, Drosera rotundifolia und Lycopodiella inundata.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Das Areal ist dem von Archidium alternifolium und Atrichum tenellum recht ähnlich. Hauptverbreitung (früher) im nordwestdeutschen Tiefland und in der Lausitz, weiter südlich liegen nur sehr wenige Nachweise vor: SH: N. Jensen (1952): „Wächst auf feuchtem Heidemoorboden und auf anmoorigem Sand; im Sandergebiet zerstreut.“; Frahm & Walsemann (1973); 1115/2 M. Siemsen (!). MV: Prignitz, Jaap in Warnstorf (1903); 1541 feuchte Sanddünen auf dem Darß bei Prerow, von Zschacke entdeckt: Warnstorf (1903) als Cephalozia baltica. NE: F. Koppe (1964): „ursprünglich wohl verbreitet, aber durch Kultivierung der feuchten Erica-Heiden an vielen Stellen vernichtet“; C. Schmidt (1991); M. Koperski (in litt.); 3126/2 Dümmbachsmoor SO Müden, nasser Sand, mit Cephalozia bicuspidata und Lycopodiella inundata, 22.05.1999, LM. BB: „Auf den Moorheiden der nördlichen Prignitz verbreitet“, Jaap in Warnstorf (1903); Osterwald (1910); Reimers (1933); Otte (2002); 4448/4 Kohlengrube W von Kostebrau, mit Riccardia incurvata und Lycopodiella inundata, 14.09.1984, LM. NB: 4229/1 Im Rothen Bruch unter dem Achtermann auf Moorboden, Juli 1902, O. Jaap in Loeske (1903). NW: F. Koppe (1977); Wächter (1996); C. Schmidt (in litt.). – Teilweise fragwürdige Angaben: Düll (1980; 1995). HE: Koehler (1925; 1936); 4423/3 NSG Sababurg, mit Kurzia sylvatica, J. Futschig (FR !); mehrfach im Burgwald: Rosenthal-Roda; 1 km SO Willersdorf; Bruchmühle bei Ernsthausen, J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.); 6319/3 NSG Rotes Wasser N Olfen, leg. T. Wolf, det. M. Ahrens (!). TH: Meinunger (1992); neuere Bestätigungen fehlen. SN: Sehr vereinzelt im Nordosten. Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP, SL: E. Sauer (in litt.); Caspari (1994); Lauer (2005). (BW?): Nur eine fragwürdige Angabe von Buchloh, vergl. Sauer in Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: 6337/1 Torfiger Sand am Rande eines Zwischenmoores W Kaltenbrunn, 430 m, 31.05.2004, W. v. Brackel (!); 6738/2 auf feuchtem Sand in der Wolfslohe zwischen Klardorf und Schwandorf, mit Sphagnum molle, Herzog & Paul (1920). Südbayern: F. Koppe (1952); 7644/2 alte Kiesgrube zwischen Holzhäuser und Fuchsöd, 06.03.1998, LM. Alpen: Familler (1917); Paul & v. Schoenau (1933); Höper (1996); 8626/22 Moor im Windecksattel N Torkopf, mit Cephalozia bicuspidata und Atractylocarpus alpinus, 1745 m, 09.09.2006, M. Reimann (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art muss früher im Nordwesten in extensiv genutzten Moorheiden nicht selten gewesen sein. Mit dem völligen Verschwinden solcher Landschaftstypen ist sie nahezu ausgestorben. Die wenigen, in neuerer Zeit nachgewiesenen Vorkommen sind winzig und ohne angemessene Biotoppflege wahrscheinlich nicht zu erhalten. Die Art ist im Gebiet akut vom Aussterben bedroht: RL 1.