Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine sehr vielgestaltige Art. Der „Normaltyp“ auf feuchten, kalkhaltigen Unterlagen zeigt einen dicken, fleischigen, grünen bis dunkelgrünen, bis zum Rand mehrschichtigen Thallus mit undurchsichtigem Rand. In dieser Form ist die Art morphologisch und ökologisch gut definiert und leicht zu erkennen. Pflanzen auf mäßig sauren Unterlagen an nassen Standorten in Erlenbrüchen und an verlandenden Teichrändern zwischen Sphagnum squarrosum, S. fallax sowie Calliergon cordifolium sehen einer Pellia epiphylla täuschend ähnlich, mit der sie auch gemeinsam wachsen, und sind davon im Gelände am sichersten durch die unterständigen Gametangienstände zu unterscheiden. Sie entsprechen wohl dem, was Damsholt (2002) als A. pinguis var. angustior (Hook.) R. M. Schust. bezeichnet. Diese Formen haben durchscheinende, einschichtige Ränder. Sie nähern sich stark der Aneura maxima und sind davon vor allem durch die Ölkörper zu unterscheiden, die sofort an frischem Material untersucht und gezeichnet werden müssen (s. Abb. 17). Auch diese Formen werden hier vorerst zu A. pinguis gestellt, obwohl sie vielleicht ökologisch und morphologisch eine eigenständige Sippe darstellen, was noch genauer zu untersuchen bleibt. Die „Normalform“ wächst auf offenen, kalkhaltigen, feuchten bis nassen Unterlagen, vor allem in Kies- und Sandgruben, alten Steinbrüchen, an Kalkquellen und auf Kalksinter sowie neuerdings zunehmend auf mit Bauschutt beschotterten Waldwegen. Begleiter: Dicranella varia, Didymodon fallax, D. tophaceus, Cratoneuron filicinum, Leiocolea badensis, Pellia endiviifolia, Calliergonella cuspidata. Nähere Angaben: Braun (1968); Dunk (1972); Ahrens (1992); Ahrens in Nebel & Philippi (2005); Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die „Normalform“ auf kalkhaltigen Unterlagen ist durch das ganze Gebiet, von der Küste bis in die Alpen, verbreitet, dabei aber keineswegs überall häufig. Sie wird jedoch durch menschliche Tätigkeit, insbesondere durch Ablagerung kalkhaltigen Materials in der Landschaft, gefördert. Über die Verbreitung der oben genannten Pelliaähnlichen Formen auf sauren Unterlagen ist bislang kaum etwas bekannt. Wir sahen „typisches“ Material: TH: 5127/1 Albertsee S Marksuhl, Verlandungszone, mit Sphagnum squarrosum, S. fallax, S. flexuosum, Calliergon stramineum, C. cordifolium, 13.10.2003 (!!); 5331/4 Ochsenbacher Teich NW Neustadt/Rstg. mit Pellia epiphylla, Sphagnum fallax, S. flexuosum, S. angustifolium, S. palustre, S. riparium, Aulacomnium palustre, Calliergon stramineum, 09.09.2003, LM. SL: 6306/323 NO Hentern, 14.10.2004, R. Mues (!); 6408/211 Erlen-Eschenwald N der Türkismühle, 400 m, 09.07.2005, R. Mues (!).