Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Meist gelblichgrüne, im Gelände Philonotis fontana ähnliche Art, durch die fünfreihige Beblätterung davon sofort zu unterscheiden, gute Abbildung in Nebel & Philippi (2001). Kalkmeidende Art in offenen Quellfluren und an Bachrändern, vor allem in hochmontanen Lagen, wo sie zunehmend P. fontana ersetzt. Früher auch in extensiv bewirtschaftetem Feuchtgrünland. Kennzeichnende Art des Bryo-Philonotidetum seriatae, Begleiter sind: Dicranella palustris, Bryum schleicheri, Brachythecium rivulare, Rhizomnium punctatum, R. magnifolium, Pellia epiphylla und Plagiothecium platyphyllum. Ökologische Angaben in: Kästner (1938); Marstaller (1994c); Nebel & Philippi (2001); Baumann & Escher (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) In den höchsten Lagen der Silikatmittelgebirge, in den Alpen nur an kalkfreien Stellen. Sehr selten und nur vorübergehend in bryologisch reichen Ausstichen im Flachland: BB: 2747/2 Boitzenburg, auf tonigem Boden, Warnstorf (1906); 3347/3 Eisenbahnausstich bei Buch, Warnstorf (1906); Osterwald (1908). ST: 4129/4 in Sümpfen des Kellbachs im Schneeloch am Brocken, 820 m, mit P. fontana, Calliergon stramineum, Warnstorfia exannulata, Harpanthus flotovianus, Loeske (1903). NW: K. Koppe (1977); Schmidt & Heinrichs (1999). HE: Nur in der Hohen Rhön: 5425/4 quellige Stelle am Nordhang der Abtsröder Kuppe und 5525/2, J. Futschig (FR !). TH: Auf extensiv genutzten Quellwiesen im Thüringer Wald bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zerstreut, Meinunger (1992), durch Auflassung heute nahezu verschwunden. Dauerhafte Überlebenschancen hat die Art nur noch an wenigen, noch ungestörten Quellstellen in Waldgebieten: Marstaller (1994c). SN: Nur in höheren Lagen des Erzgebirges: Riehmer (1926); Kästner (1938); M. Baumann (2000); Baumann & Escher (2002); Biedermann (2000); F. Müller (2004). BW: Nur im südlichen Schwarzwald zerstreut, Nebel & Philippi (2001); 8114/4 Quellwiese SW Äule, 31.08.1998, LM. BY: Nordbayern: Hohe Rhön: 5526/1 Schwabenhimmel, 1933, J. Bornmüller (JE). Bayerischer Wald: Familler (1911); F. &. K. Koppe (1931); M. Reimann (!); Herzog & Paul (1920); 7046/4 im Teufelsloch am Lusen, Quellgebiet, 13.06.1971, R. Lotto (!); 7044/3 Quellmoorwiese auf der Oberbreitenau, 1000 m, 22.07.2001, U. Teuber (!). Südbayern und Alpen: Nur sehr zerstreut an kalkfreien Stellen: Familler (1911); Paul & Poelt (1950); Urban (1991); Paul & v. Schoenau (1927; 1928; 1933); Philippi (1975); K. Koppe (1968); Höper (1996); R. Lübenau (in litt.); 8532/3 Osterfelder, unterhalb Seilbahngipfelstation und Hochalm am Hirschbichl, 1989, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in Hochlagen des Schwarzwaldes und des Erzgebirges wird auch heute noch über größere Bestände berichtet. An den meisten anderen Stellen sind die Bestände heute klein bis kümmerlich. In früheren Zeiten extensiver Landnutzung war die Art durchaus ausbreitungsfreudig, doch hat sie diese Möglichkeiten der Ansiedlung heute nicht mehr. Langfristige Überlebenschancen bestehen nur in Naturschutzgebieten an ungestörten Quellstellen in großen Waldgebieten in hohen Lagen. In den Alpen, im Hochschwarzwald und im Bayerischen Wald ist die Art gefährdet: R: 3; im Harz, in der Rhön, im Thüringer Wald und Erzgebirge ist sie sehr stark gefährdet: RL 2; in NW und BB verschollen: RL 0.