Beschreibung der Art
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Eine Philonotis fontana nahestehende Art, deren Eigenständigkeit bis heute nicht allgemein akzeptiert ist, so führen sie Koperski et al. (2000) wieder als Philonotis fontana var. pumila (Turner) Brid. Die Pflanzen sind schwächer als P. fontana, die schmal eilanzettlichen Blätter ohne Falten und mit als lange Granne austretender Rippe. Sehr eingehend hat sich Loeske (1906a; 1906b) mit diesem ...Eine Philonotis fontana nahestehende Art, deren Eigenständigkeit bis heute nicht allgemein akzeptiert ist, so führen sie Koperski et al. (2000) wieder als Philonotis fontana var. pumila (Turner) Brid. Die Pflanzen sind schwächer als P. fontana, die schmal eilanzettlichen Blätter ohne Falten und mit als lange Granne austretender Rippe. Sehr eingehend hat sich Loeske (1906a; 1906b) mit diesem Formenkreis befasst, er weist darauf hin, dass das selbst noch in neuesten Floren (z. B. Sauer in Nebel & Philippi 2001) genannte Merkmal der Perigonialblätter unzuverlässig ist und nicht benutzt werden sollte. Philonotis osterwaldii Warnst. wird heute hierher gestellt, so bei Corley et al. (1981) und Koperski et al. (2000). Diese Art wurde von Warnstorf (1906) beschrieben. Loeske (1906b) führt sie als eigenständige, P. tomentella nahestehende Art und schreibt: „Mit Ph. fontana kann sie durchaus nicht vereinigt werden, sie wächst am Standort in Menge in ihrer Gesellschaft und selbst dazwischen, ist aber selbst von Laien leicht davon zu trennen“. Osterwald (1908) gibt eine Beschreibung des Standortes, des einst berühmten Eisenbahnausstiches 3347 bei Berlin-Buch: „Weite Strecken des feuchten Sandbodens sind mit schwellenden Polstern von Ph. fontana, Ph. Osterwaldii, Ph. marchica und Ph. calcarea bedeckt, von denen die drei ersten Tausende von Sporogonien entwickeln“. Belegmaterial mit Kapseln liegt in zahlreichen Herbarien. Im Hochgebirge an nassen Felsen oder in Blockhalden mit langer Schneebedeckung. In den Mittelgebirgen meist in neutralen, sickerfeuchten Felsspalten, gerne mit Bryum alpinum. Im Flachland auf feuchtem Sand, meist in Begleitung weiterer Philonotis-Arten. Genaueres zur Soziologie und Ökologie ist aus dem Gebiet nicht bekannt.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Hauptsächlich in den Alpen, doch nicht auf diese Gebiete beschränkt. Vereinzelt an bryologisch reichen Sonderstandorten in den Mittelgebirgen, sehr selten auch im Flachland in feuchten Ausstichen. Insgesamt ist das Verbreitungsbild noch unvollständig und teilweise mit Unsicherheiten behaftet. Die Art bedarf noch genauerer Untersuchung, vor allem am Wuchsort, was meist mehr Klarheit bringt als die ...Hauptsächlich in den Alpen, doch nicht auf diese Gebiete beschränkt. Vereinzelt an bryologisch reichen Sonderstandorten in den Mittelgebirgen, sehr selten auch im Flachland in feuchten Ausstichen. Insgesamt ist das Verbreitungsbild noch unvollständig und teilweise mit Unsicherheiten behaftet. Die Art bedarf noch genauerer Untersuchung, vor allem am Wuchsort, was meist mehr Klarheit bringt als die Untersuchung von Herbarmaterial: SH: Philonotis osterwaldii: 2527/1 im Ausstich bei Ladenbek, leg. Jaap, det. Loeske, vergl. N. Jensen (1952); unsichere Angabe: Frahm & Walsemann (1973). BB: 3347/1+3 Eisenbahnausstich bei Buch-Röntgental, Typuslokalität von Philonotis osterwaldii, siehe oben. NW: 4008/2 feuchter Heideweg bei Sierksfeld, leg. F. Neu, Düll (1987); 4109/3 Heubachaue SW von Dülmen, Artenschutzgewässer, sandiger Uferboden, 15.07.2001, leg. C. Schmidt, det. LM. ST: Harz: Loeske (1906); Zschacke (1905). HE: 4920/3 feuchtschattiger Waldweg, in die Straße Gemünden/Wohra-Dodenhausen einmündend, 23.10.1949, leg. J. Futschig als P. arnellii, in JE, det. LM. – Zu zwei alten Angaben aus der Rhön in Grimme (1936) lagen uns keine Belege vor. TH: 5027/2 Annatal S Eisenach, Röll (1915, det. Loeske); 5229/2 Schmalwassergrund bei Dietharz, auf nassem Porphyr bei 500 m, mit Blindia acuta und Bryum alpinum, 9/1905, Grebe in Herbar Laubinger (GOET !), weitere Belege aus diesem Gebiet: 1902 leg. J. Bornmüller in JE (!) und leg. LM, 15.09.1974; 5430/2 Eckertal im Vessertal, 500 m, Feuchtwiese, Herbst 2000, leg. G. Waesch, det. LM; 5431/4 Dachsbach S Gießübel (!!); 5436/3 Koberfels, sickerfeuchte Schieferspalte, mit Bryum alpinum, 01.07.1975, LM; 5532/4 Griffelbruch auf dem Fellberg W Steinach, LM; 5533/1 alter Schieferbruch im Langental NNW Hasenthal, 16.11.1997 (!!); 5535/4 W Schlegel, ehemaliger Grenzgraben, 02.12.2000 (!!); Meinunger (1992). SN: 5148/2 Müglitztal zwischen Glashütte und Schlottwitz, an zeitweilig nassen Granitfelsen, mit Bryum alpinum und Philonotis arnellii, 7/1910, E. Riehmer (JE !); 5346/3 Quellflur mit stark überrieselten Felsen im Natzschungtal auf böhmischer Seite, 520 m, 11.11.1928, leg. W. Flössner in JE, det. LM; 5147/4 leg. J. Rettig, det. Field; Riehmer (1926); F. Müller (2004). RP: 6210/33 Felsen am linken Naheufer 2 km SW Nahbollenbach, 13.08.1966, J. Futschig (FR !). BW: Sauer in Nebel & Philippi (2001); 8315/2 Felsen im Schlüchttal NO Witznau, 30.08.1998, LM. BY: In den höheren ostbayerischen Mittelgebirgen noch nicht nachgewiesen, aber zu erwarten. Bisher nur aus den Alpen bekannt, dort zerstreut: Familler (1911; 1913); Paul & v. Schoenau (1925; 1928); Eggensberger (1994); K. Koppe (1968); Paul (1943); Herzog & Paul (1920); Thyssen (1968); R. Lübenau (!); 8531/4 M. Preussing (!); 8533/4 R. Lotto (!); 8543/22 U. Beyerlein (!); 8334/2 R. Düll (!); eigene Funde: 8239/2; 8241/1; 8337/2; 8337/4.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die bislang wenig bekannte und kaum beachtete Art kann in den Alpen als ungefährdet gelten. In den übrigen Gebieten ist sie weitgehend auf Sonderstandorte beschränkt, eine genaue Einschätzung der Gefährdung lässt sich derzeit nicht geben, sie sollte aber geschont werden: RL 3.