Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine schwierige, erst in neuerer Zeit klar abgegrenzte Art. Zur Bestimmung benutze man die Arbeiten von Shaw (1981), Nordhorn-Richter (1982) und insbesondere Suanjak & Köckinger (1993). Nur Proben, die danach bestimmt wurden, sind in die Karte aufgenommen worden. Unberücksichtigt bleiben alle älteren Angaben aus dem norddeutschen Flachland. Fraglich sind alle Angaben aus NW außerhalb des Sauerlandes: Schmidt & Heinrichs (1999). Nach Caspari (2004) sind alle Angaben aus RP (außer 5213/1) und SL vorerst zu streichen. Lockere, bei guter Entwicklung 1–2,5 cm hohe Rasen. Pflanzen gelblich- bis blaugrün, trocken stark metallisch glänzend. Auf mäßig saurer, aber auch basenreicher, sandiger bis grusiger Erde in Silikatfelsspalten, Mauerfugen, in alten Steinbrüchen, an Straßen- und Bahneinschnitten und auf Bergwerkshalden, etwa in Eisengruben. An luftfeuchten und humiden, insgesamt aber trockeneren Stellen als die übrigen „Brutkörper-Pohlien“. Im Gebiet nicht auf Waldwegen oder an Teichrändern und ähnlichen Stellen. Begleitmoose sind: Dicranella heteromalla, Pohlia cruda, P. lutescens, Calypogeia integristipula. Gesicherte soziologische Angaben liegen aus dem Gebiet nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Silikatmittelgebirgen, sonst nur vereinzelt in feuchteren, niederschlagsreicheren Sandgebieten. NB, ST: Zerstreut in den Sandsteingebieten des Weserberglandes: M. Preussing (!); Reimers (1955); Mönkemeyer (1903, REG !); 4223/4 im Sandsteinbruch S von Abbecke, 12.10.1995, LM. Mehrfach im Harz: Loeske (1903); Zschacke (1905); Nörr (1970); JE (!). NW: An wenigen Stellen im Sauerland: 4714/1, WS; 4912/4 Bahneinschnitt bei Eichen, 09.06.1997, LM; 5015/2 Bahneinschnitt S Amtsmannshausen, 28.05.1997, WS; 5213/1 Bahn bei Alsdorf, 03.06.1997, LM; 5016/2 P. Erzberger (!). HE: 4725/3 Meißner, Restloch, erdige Basaltfelsspalte, 12.09.2000, M. Preussing (!). TH: Meinunger (1992); Marstaller (2001). SN: Riehmer (1926); Borsdorf & Siegel (1988); Marstaller (1989b); Reimann (1997); Biedermann (2000); Baumann & Escher (2002); 5046/13 Münzbach-Tal bei Freiberg, 01.10.2003, E. Seifert (!); F. Müller (2004). BW: Nebel & Philippi (2001); M. Reimann (in litt.). BY: Vereinzelt in den Ostbayerischen Mittelgebirgen: Familler (1911); von uns u. a. gefunden: 5635/1 Straßenfelsen (Diabas) O Stoffelsmühle, mit Philonotis arnellii; 5735/1 Hirschstein (Diabas) W Bernstein am Wald; 6140/3 S Schwarzenbach; 7248/1+2 mehrfach in alten Bahneinschnitten. Mittelfranken: 6633/1 Schwarzachschlucht bei Gsteinach, an Sandsteinwänden oberhalb des Wanderweges, 29.04.1995, LM.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die meisten Vorkommen sind klein, die meisten Wuchsstellen befinden sich an älteren Sekundärstandorten, vor allem in Steinbrüchen und Einschnitten von (heute oft stillgelegten) alten Bahnlinien. Diese Vorkommen sind durch Zuwachsen gefährdet und sollten möglichst offen gehalten werden. RL 3.