Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art war von älteren Bryologen nicht unterschieden worden. Sie wurde erst in den letzten Jahrzehnten im Gebiet nachgewiesen und stärker beachtet. Eine erste zusammenfassende Darstellung gibt Frahm (1979a), er bringt Bestimmungshinweise und gibt nach umfangreichen Herbarstudien eine erste Verbreitungsübersicht. Eine neuere ausführliche Beschreibung findet sich in Nebel & Philippi (2001), vergleichende Mikrofotos zu beiden Arten in O. Dürhammer (1995). Kalkliebende Art auf humosen Felsköpfen, auf flachgründiger Erde in Trockenrasen und an Wegböschungen. Die Art wächst an deutlich trockeneren und wärmeren Stellen als Rhodobryum roseum. Begleiter sind: Tortella tortuosa, Ctenidium molluscum, Cirriphyllum tenuinerve, Encalypta streptocarpa, Anomodon-Arten. Ökologischsoziologische Hinweise in Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Verbreitung ist noch nicht in allen Teilen des Gebietes hinreichend bekannt, doch zeichnet sich das Areal inzwischen klar ab: Hauptverbreitung in den süddeutschen Kalkgebieten, besonders im Jura. Nach Norden wird die Art rasch selten, aus dem Norddeutschen Flachland liegen keine Nachweise vor: NB: Frahm (1979a). ST: 4231/1 Rübeland, Kalkblöcke am Südhang über dem Ort, Marstaller (1987a, !); 4836/2 Kleine Probstei NNO Groß Wilsdorf und 4736/3, Marstaller (in litt.). NW, RP: Frahm (1979a); Düll (1980; 1995; 2000); Schmidt & Heinrichs (1999). HE: Frahm (1979a); J. Futschig (FR). TH: 5232/1 Willinger Berg, Marstaller (2000); 5436/3 Marstaller (in litt.). BW: Im Jura ziemlich verbreitet, in den übrigen Kalkgebieten seltener, Frahm (1979a); Nebel & Philippi (2001). BY: Nordbayern: Frahm (1979a); Muschelkalk: 5825/424 westlich der Trimburg auf Wellenkalk unter Randbuchen, 19.08.2001, I. Dietz (!); 6123/4 Kalmut N Homburg, 22.02.1993 (!!). Im Jura zerstreut, wohl weiter verbreitet als bisher angegeben: B. Kaiser (2004); A. Huber (1998); O. Dürhammer (1995); C. Schmidt (!); eigene Funde: 7031/4; 7131/1; 7132/1+3; 7328/2. Südbayern und Alpen: Bisher wenige Angaben, sicher weiter verbreitet, in den Alpen bis über die Waldgrenze: Frahm (1979a); 8342/2 S Melleck, 10.09.1993 (!!); 8343/3 Berchtesgaden, Waldboden am Kunferweg, 720 m, 09.08.1979, H. Köstler (!); 8533/1 Südseite des Kranzberges, SW der Korbinianhütte, 1120 m, 08.11.1983, H. & R. Lotto (!); 8727/1 Rappenalpe, 1900 m, 29.08.1996, LM.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Jura, hier teilweise auch in größeren Beständen. Die Aussagen in Nebel & Philippi (2001) dürften auch für die entsprechenden bayerischen Gebiete gelten, hier anscheinend kaum gefährdet. In den übrigen süddeutschen Kalkgebieten erst lückenhaft erfasst und vermutlich nur wenig gefährdet: RL 3. In Mitteldeutschland bislang sehr selten: RL R.