Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gehört zu den größeren Arten der Gattung und ist durch braune, 90-130 µ große Sporen mit breitem, meist etwas papillöscrenuliertem Saum gut charakterisiert. Zilien, die bei dieser Art aus anderen Ländern teilweise reichlich angegeben werden, finden sich bei uns entweder überhaupt nicht oder nur spärlich, daher ist auch der Schlüssel bei Schumacker & Váña (2000) hier unbrauchbar. Gute Beschreibungen und Abbildungen bringen K. Müller (1951-1958); Damsholt & Hallingbäck (1986); Paton (1999); Damsholt (2002). Auf offenen, feuchten bis nassen, sandigen bis lehmigen, kalkfreien Böden. Meist am Rande ausgetrockneter Gewässer, in Sand- und Kiesgruben, in feuchten Gräben, selten auf Äckern. Begleiter sind Riccia sorocarpa, R. fluitans (Landformen), R. bifurca, Fossombronia-Arten, Marchantia polymorpa, Archidium alternifolium, Physcomitrium pyriforme, Atrichum undulatum, Bryum microerythrocarpum. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Zerstreut im Norddeutschen Flachland, besonders in niederschlagsreicheren Gegenden im Westen. Im Hügelland weiter südlich nur noch ganz vereinzelt: SH: N. Jensen (1952); Siemsen et al. (2000 !); F. Schulz (in litt.); 1924/1 Buckener Au bei Grauel, offenerdiges Bachufer, 14. 6. 1991, WS. MV: Doll (1982); Berg (1989). NE: F. Koppe (1964); Homm et al. (1995); Koperski (1996; in litt.); K.-F. Günther (!); R. Düll (!); v. Hübschmann (!); 3216/1 Buchholz N Höven, ausgetrockneter Graben, mit Riccia fluitans, 31. 8. 2000, WS. STE: 3633/4 Bahneinschnitt SO Lemzell, 4. 7. 1995, LM. BB: Warnstorf (1903; 1906); K. Koppe (1941); Rätzel et al. (2000); 3239/3 Sandgrube vor Gülpe, 12. 9. 1989, F. Müller, det. LM; 4549/3 Südufer des Sorgenteiches NW Guteborn, 13. 8. 1989, K.-F. Günther (JE !). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); Düll & Meinunger (1989); C. Schmidt (1991; 1994; 1996; in litt.); S. Woike (!); A. Solga (!); 3618/1 Altes Moor O Frotheim, Grabenkante, mit R. fluitans und R. bifurca, 25. 8. 2000, WS; 3618/2 Mindener Wald nahe Waldparkplatz, Waldgraben, mit Fossombronia pusilla, 24. 8. 2000, WS. TH: 5027/2 Dornhecke über der Landgrafenschlucht S Eisenach, Rotliegendes, zeitweise überrieselter Felsboden, mit R. sorocarpa und Bryum alpinum, Meinunger (1992) als R. bifurca, det. Rivola, die richtige Bestimmung erfolgte durch C. Schmidt. SN: F. Müller (2004). RP: 6715/3 Queichniederung N Ottersheim, Waldlichtung, Röller (2000 a); Lauer (2005).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst meist in einzelnen Rosetten oder in kleinen Beständen zwischen anderen Moosen. Wie viele andere Riccien wird sie von den meisten Bryologen nicht beachtet, obwohl ihre Bestimmung nicht schwierig ist. Die Art wird durch Anlage flacher Artenschutzgewässer begünstigt. Die Neufunde in Nordwestdeutschland lassen vermuten, dass sie zumindest dort weiter verbreitet ist als in der Karte angegeben: RL 3. In den übrigen Gebieten ist sie jedoch überall sehr selten: RL 2.