Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Riccia cavernosa wird erst in neuerer Zeit von der nahe verwandten R. crystallina getrennt. Noch bei K. Müller (1951-1958) sind beide vereinigt. Es hat sich herausgestellt, dass alle untersuchten Belege aus dem Gebiet zu R. cavernosa gehören, deshalb werden auch alle älteren Angaben zu R. crystallina, von denen keine Belege vorliegen, hierher gestellt. Sichere Nachweise für Riccia crystallina L. emend. Raddi liegen aus dem Gebiet bislang nicht vor. Meist gelblichgrüne bis grüne oder graugrüne, bisweilen etwas rötlich überlaufene, meist regelmäßige Rosetten. Thallusoberfläche gut entwickelter Pflanzen schwammiglöcherig, dadurch ist die Art schon im Gelände gut kenntlich und unverwechselbar. Auf nassen, offenen, meist basenreichen Böden und austrocknendem Schlamm am Rande von stehenden Gewässern, in Kiesgruben, auf überschwemmten Äckern und in ausgetrockneten Fischteichen sowie in nassen Wiesengräben und an feuchten Wegrändern. Begleiter sind Aphanorrhegma (Physcomitrella) patens, Leptobryum pyriforme, Bryum klinggraeffii, Physcomitrium pyriforme, P. eurystomum, P. sphaericum, Pseudephemerum nitidum, Riccia huebeneriana, R. sorocarpa. Kennart des Riccia cavernosae-Physcomitrelletum patentis, auch in anderen Teichbodengesellschaften. Soziologische Angaben: Uhlig (1939); Dunk (1972); Klinger (1977); Marstaller (1989 a); Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Flach- und Hügelland bis in die untere Montanstufe, besonders in den größeren Flusstälern. Fehlt in höheren Gebirgslagen. Die Art ist an geeigneten Stellen im ganzen Gebiet nachgewiesen und fehlt keiner Lokalflora, sie ist aber nirgends häufig. Im Süden geht sie bis zum Alpenrand: 8330/1 Egelesee bei Vordersulzberg, 860 m, 16. 10. 1994, R. Lübenau (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Größe der Bestände unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen. Die Art hat durch Flussregulierung, großräumige Entwässerung und Intensivierung der Teichwirtschaft viele Standorte verloren. Andererseits findet sie in flachen Uferbereichen von Talsperren und neu angelegten landwirtschaftlichen Wasserspeichern günstige neue Ansiedlungsmöglichkeiten. Auch durch die Anlage von (flachen !) Kleingewässern wird sie gefördert. Für das Gesamtgebiet erscheint eine Einstufung als gefährdet angemessen: RL 3.