Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wird bei K. Müller (1951–1958) nur als Calypogeia neesiana var. meylanii geführt. Erst in neuerer Zeit werden beide von den meisten Autoren und auch von uns auf Artniveau getrennt, was jedoch immer noch nicht allgemeine Zustimmung findet, vergl. Sauer in Nebel & Philippi (2005). Niederliegende, grüne, hell- bis leicht blaugrüne Rasen. Kalkmeidende Art, meist auf frischen, mineralarmen Sandböden, die oft von Rohhumus durchsetzt sind. Auch über dünner Humusauflage auf Silikatfelsen, auf Torf und stark zersetztem morschen Holz. Kennart des Calypogeietum integristipulae, Begleiter sind: Dicranella heteromalla, D. cerviculata, Tetraphis pellucida, Cephalozia bicuspidata, Lepidozia reptans, Pohlia nutans, Lophozia ventricosa, Plagiothecium laetum, Mnium hornum und Pseudotaxiphyllum elegans. Soziologische Angaben: Marstaller (1984; 1990; 1992); Hauter (1995).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Innerhalb des Calypogeia neesiana-Komplexes ist C. integristipula im Gebiet die weitaus häufigere Art. Da ältere Literaturangaben nicht benutzt werden konnten, ist die Karte in vielen Gebieten noch sehr unvollständig, die Art ist häufiger als angegeben. Die Art kommt im ganzen Gebiet, vom Flachland bis zur Waldgrenze vor. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in montanen Bereichen, vor allem in den Silikatmittelgebirgen, aber auch in nadelwaldreichen Sandgebieten im Hügelland, etwa im Pfälzer Wald und Elbsandsteingebirge. In Kalkgebieten fehlt sie weitgehend, ebenso in trocken-warmen Gegenden. Im Flachland findet sie sich zerstreut in wald- und wasserreichen Gebieten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An natürlichen Standorten auf schattigen Silikatfelsen kann es zur Ausbildung größerer Bestände kommen. Auf Totholz, an Windwurfflächen sowie an anthropogenen Standorten, besonders Böschungen von Forstwegen, bleiben die Vorkommen kleiner. Sie ist im Gebiet ungefährdet.