Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, gelbgrüne bis gelbbraune Rasen oder Überzüge, im Gelände Calypogeia suecica sehr ähnlich. Streng kalkmeidende Art auf stark zersetztem morschen Holz, auf saurem Rohhumus sowie auf Torf an Entwässerungsgräben von Hochmooren. Angaben von anderen Unterlagen dürften zu C. integristipula gehören. Kennart des Calypogeietum neesianae, Begleitarten sind: Lepidozia reptans, Dicranodontium denudatum, Tetraphis pellucida, Cephalozia lunulifolia, C. bicuspidata, Calypogeia suecica, Dicranum scoparium, Plagiothecium laetum und die Flechte Cladonia digitata. An Hochmoorrändern kommen dazu Mylia anomala, Cephalozia connivens, Calypogeia sphagnicola, Sphagnum quinquefarium und weitere Torfmoose. Soziologische Angaben in: Marstaller (1987b; 1994c); Jeschke & Paulson (2002); Mohr (2002); U. Jensen (1987). In den übrigen Aufnahmen des „Calypogeietum neesianae“ in der Literatur ist Calypogeia integristipula nicht immer abgetrennt, diese sind besser nicht zu verwenden.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in hochmontanen, niederschlagsreichen Lagen auf stark zersetztem Nadelholz, besonders alten Stubben. Außerdem in Moorgebieten an Torfgräben und auf Rohhumus im Übergang zu Moorwäldern. Die Art ist wesentlich seltener als Calypogeia integristipula. Es wurden nur neuere, geprüfte Angaben berücksichtigt. Die Karte ist zwar noch unvollständig, dürfte aber die Grundzüge der Verbreitung erkennen lassen. Literaturangaben zu Calypogeia neesiana var. repanda wurden teilweise mit übernommen: SH: N. Jensen (1952): C. neesiana var. repanda; Belege: WS; M. Siemsen (!); R. Lübenau (!); 2026/3 Stellbrockmoor bei Hartenholm, mit C. sphagnicola, Cephalozia connivens, C. macrostachya, 1990, WS. MV: F. & K. Koppe (1955); Klemm (1983 !); C. Berg (!); R. Doll (!); T. Richter (!); J. Schramm (!); Berg (1995). NE: Koperski (1984; in litt.); M. Grundmann (in litt.); Kl. Müller (1965); T. Homm (in litt.). NB, ST: Sichere Nachweise nur in den Moorgebieten im Solling und im Oberharz: M. Koperski (!); M. Preussing (!). NW: F. Koppe (1977, var. repanda); Düll (1980); 4914/2 Moorstelle NW Albaum, 14.06.1997, LM. HE: 4724/1, E. Baier (!); Burgwald, J. Futschig (in litt.); Hohe Rhön, L. Krieglsteiner (!) und U. Drehwald (in litt.). TH: Meinunger (1992); Marstaller (1994c). SN: Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP: Caspari (1994); Lauer (2005). BW: Zerstreut im Schwarzwald, Odenwald und Alpenvorland, zusammenfassende Darstellung: Sauer in Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: Rhönmoore, K. Offner (!); 5534/4 und 5634/2 vermoderte Stubben im Wald zwischen Brennersgrün und Tschirn, 21.09.2002 (!!); B. Kaiser (2001); 6135/3 Lindenhardt, Waldmoor, mit C. suecica, 29.04.2001, WS; 7144/2 Dösingerried, 10.09.1994 (!!); in höheren Lagen der ostbayerischen Grenzgebirge vermutlich weiter verbreitet: E. Hertel (!); W. Wurzel (!); G. Mohr (!) und (!!). Südbayern und Alpen: In den Moorgebieten am Alpenrand nicht selten, vereinzelt bis ins Vorland. Neben eigenen Beobachtungen sahen wir zahlreiche Belege von R. Lotto (!); R. Lübenau (!); U. Beyerlein (!); M. Preussing (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst meist in kleinen Beständen zwischen anderen Moosen. Für das Gesamtgebiet dürfte sie nicht ernsthaft gefährdet sein. Die genaue Verbreitung muss für viele Teilgebiete jedoch erst noch erarbeitet werden.