Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wird neuerdings wieder mit Mnium ambiguum H. Müll. vereinigt: Koperski et al. (2000). Das diözische M. lycopodioides unterscheidet sich vom synözischen M. marginatum vor allem durch die Geschlechtsverteilung. Weitere, in der Literatur genannte Unterscheidungsmerkmale sind unzuverlässig oder untergeordnet. Wir glauben nicht, dass es im Gebiet neben M. lycopodioides auch noch ein diözisches Mnium marginatum var. dioicum gibt, wie bei Smith (1980) dargestellt. Solche, früher meist als Mnium riparium Mitt. bezeichnete Formen stellen wir hierher. Die Art wächst an halbschattigen bis schattigen, humiden Stellen auf schwach sauren bis basenreichen Substraten. Sie kommt meist an Bächen und Flüssen in Wäldern auf ufernahem Gestein und an sickerfeuchten Felsen, auf Schwemmböden in Auwäldern, daneben aber auch an Wegböschungen, auf Waldboden und sekundär auf Mauern, Friedhöfen und in alten Parkanlagen vor. Da Mnium lycopodioides bisher kaum konsequent von M. marginatum getrennt wurde, liegen verlässliche ökologisch-soziologische Angaben noch nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Verbreitung ist noch sehr unzureichend bekannt, genauere Erhebungen liegen erst aus RP, SL und BW vor. Für die übrigen Gebiete ist eine Revision aller Belege von Mnium marginatum erforderlich, was bisher nur stichprobenhaft erfolgt ist. Literaturangaben zu „Mnium riparium“ werden hier mit übernommen. Immerhin lässt sich sagen, dass die Art im ganzen Gebiet, vom Flachland bis in die Alpen, vorkommt, wobei sie nicht über die Waldgrenze hinaus geht. Die Verbreitungskarte ist in vielen Gebieten noch sehr unvollständig: SH: N. Jensen (1952) als M. marginatum var. dioicum. NE: 3209/4 Auwaldrest an der Ems N Meppen, 27.09.1997, LM; 2818/2 Hammeufer bei Ritterhude, Koperski in Düll (1994). STE: 4141/2 auf Friedhof in Wittenberg, 13.06.2000, WS. NW: F. Koppe (1977) als M. marginatum var. dioicum; C. Schmidt (in litt.); R. Düll (1994); 3916/1 auf Kalksteinen im Wald W Werther, 23.08.2000, LM; 4220/4 am Bach in Herste, 30.09.1999, LM; 4315/4 alte Burgwallanlage S von Brockhof, 20.06.1998, WS; 4321/4 Eichhagen, oberhalb Bach, 27.09.1999, WS. NB: 4123/4 Hellental, 09.04.2004, (!) und weitere Angaben von M. Preussing (in litt.); 3922/4 Bachtal N Börry, Erlenbruch, 03.10.1999, WS. ST: 4632/4 W Oldisleben, oberhalb Bach, 13.03.1999, WS; 4734/4 altes Steinbruchgelände „Toter Mann“ S Wolmirstedt, 10.03.1999, WS. – Es ist unklar, ob die Angaben zu Mnium orthorrhynchum bei Loeske (1903) hierher oder zu M. thomsonii gehören, Belege lagen nicht vor, sie wurden nicht in die Karte übernommen. HE: Röll (1926); Grimme (1936); 5326/3: Geheeb schreibt in seinem Tagebuch vom 15. Mai 1883: „auf feuchter Erde im Schatten der Erlen am Bächlein ‚Simmershäuser Wasser‘ bei Dippach in großer Menge, lange Strecken weit. Die weiblichen Blüten sind häufiger als die männlichen“. TH: Röll (1915); Meinunger (1992); Düll (1994); 4928/2 Laubwald über Kalk N Mihla, 28.05.1995, leg. C. Ahrns, det. LM; 5136/3 Tal S Meusebach, 22.07.1977, LM; 5433/4 steile Böschung an der Bahnbrücke NO Sommersdorf, 14.02.1998 (!!). SN: F. Müller & Rätzel (1999); Biedermann (2000); M. Reimann (in litt.); 5442/4 Kalkbruch Langenberg, 01.08.1997, F. Müller (!); 4852/2 Albrechtsbach bei Jenkwitz, Umgebung Eisenbahnbrücke, 1988, leg. M. Jeremies, det. LM; F. Müller (2004). RP, SL: Werner (1992); Düll (1995); Holz (1997); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Lauer (2005); 5610/3 Nettetal W Ruitsch, 31.03.2000, WS; 6008/2 Moselufer bei Kövenig, 02.04.2000, WS. BW: Zusammenfassende Darstellung: Sauer in Nebel & Philippi (2001); 6821/1 Neckarufer bei Neckargartach, 09.09.1998, M. Reimann (!). BY: Bei Familler (1911) finden sich keine Hinweise, doch ist die Art durch das Gebiet zerstreut: Düll (1994); J. Ewald (!); wir fanden sie an zahlreichen Stellen (Auswahl): 6027/3 Main bei Wipfeld, 14.05.2000; 6127/2, 26.02.1992; 7343/1 N Pitzling, Erlenfuß, 13.03.1998; 7343/4 Kollbach S Kröhstorf, 13.03.1998; 7432/4 N Saimbach, 05.06.1993; 7441/1 Kollbach S Petzlsdorf, Erlenbasis am Wasser, mit Plagiothecium cavifolium, 17.03.1998; 7541/4 S Wickering an der Bina-Brücke, 18.03.1998; 7542/4 an der Rott O Eggenfelden, 15.03.1998; 7729/2 Schloß Elmischwang, am Bach, 15.04.1997; 8041/1 Hang W St. Georgen, 04.05.1998; 8435/3 unter Kalkblöcken im Wald S Weißes Moos S Fall, 1300 m, 24.05.1996. Ferner: 8532/1 Kreuzeck-Trögl, Wegrand, mit Sporogonen, 25.10.1978, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In BW wird über größere Bestände berichtet, sonst dürften die Vorkommen, zumindest heute, eher klein sein. Eine stärkere Gefährdung der Art scheint im Gebiet nicht vorzuliegen, doch lassen sich genauere Aussagen derzeit nicht machen.