Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Zur sicheren Bestimmung dieser Art ist gut entwickeltes, möglichst reichliches Material mit gerade reifen Kapseln erforderlich. Proben mit zu jungen, unausgereiften Kapseln sind ebenso ungeeignet wie überaltertes Material und führen oft zu unsicheren oder falschen Ergebnissen. Entscheidend für eine richtige Bestimmung sind die folgenden beiden Merkmale: Der Bau des Peristoms und die Zahl der Spaltöffnungen der Kapsel, die in Kombination zusammenstimmen müssen. Alle sonst in der Literatur genannten Merkmale sind nachgeordnet oder nebensächlich. Ulota drummondii hat ein einfaches Peristom, die Arten des Ulota crispa-Komplexes haben ein doppeltes Peristom. Zur Zahl der Stomata pro Kapsel liegt eine neue Arbeit von Erzberger (2003) vor: Ulota drummondii hat im Mittel über 40, die übrigen Arten U. bruchii, U. crispa und U. crispula haben im Mittel unter 20. Zur Bestimmung gut brauchbar sind neben vorstehend zitierter Arbeit die Schlüssel von Limpricht (1895); Mönkemeyer (1927); M. Sauer (1998) und M. Sauer in Nebel & Philippi (2001). Auf Laubholzstämmen, besonders Ebereschen, Birken, Erlen und Buchen in der oberen Bergregion. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Sichere Nachweise liegen nur aus dem Oberharz und dem Hochsauerland vor, wahrscheinlich ist auch die Angabe aus dem Fichtelgebirge richtig. ST: 4230/1 Hohneklippen am Brocken, auf Stämmen von Sorbus aucuparia, hier im September 1843 von Hampe erstmalig im Gebiet entdeckt, seitdem unbestätigt: Limpricht (1895); Loeske (1903). Belegmaterial von Hampe sahen wir in JE (!) und im Herbarium des Naturkundemuseums Gotha (!). NW: An mehreren Stellen im Hochsauerland: Limpricht (1895); F. Koppe (1977, aber nur Angaben aus SO !). Geprüfte Belege: 4716/4 Iberg bei Siedlungshausen, Sept. 1886, Dr. Winter, (JE !); 4717/3 Voßmekekopf bei Niedersfeld, 10.10.1864, Dr. H. Müller, (JE !; M. Sauer, 1998, Abb. 8; teste P. Erzberger 2003); 4717/4 an Bäumen bei Küstelberg, 04.10.1879, Dr. Winter (JE !). BY: 5937/3 „auf dem Nusshard an Granitfelsen oder auf Sorbus in prachtvollen Exemplaren (Stengel 2–3 Zoll lang !) von Freund Meyer gefunden“, Walther & Molendo (1868), Milde (1869), Limpricht (1895). Belege konnten wir nicht erlangen, doch entsprechen die Wuchsverhältnisse am Nusshard genau denen auf den Hohneklippen im Harz. – Alle übrigen Angaben sind Fehlbestimmungen oder zumindest hochgradig unsicher und wurden nicht in die Karte aufgenommen: (NW): Alle weiteren Angaben bei F. Koppe (1977); Düll (1994), Belege lagen nicht vor. (HE): Grimme (1936), eine von ihm geprüfte Angabe gehörte zu Ulota bruchii. (RP): Milde (1869); Lauer (2005); Düll (1995), Belege sahen wir nicht. (BW): Die Angabe in Nebel & Philippi (2001) basiert auf schlecht entwickeltem Material von Schmidt. Wir konnten zwei weitere Proben von der gleichen Lokalität leg. Schmidt in JE untersuchen, beide enthielten ganz klar nur U. crispa und U. bruchii (!); eine weitere Probe aus dem Herbar T. Herzog in JE „Hohe Brücke Wilhelmsthal, ca. 580 m, Oktober 1897“ ist ein Mischbeleg von U. coarctata und U. crispa (!). Ulota drummondii ist für BW zu streichen. (BY): Den Beleg zur Angabe Großenohe bei Düll (1994), leg. B. Kaiser, konnten wir sehen, es handelt sich um U. bruchii mit sehr jungen Kapseln (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nach Literaturangaben kam die Art im Hochsauerland teilweise in großen Beständen vor. Die Vorkommen im Harz und Fichtelgebirge waren klein und wurden wahrscheinlich schon von ihren Entdeckern durch übermäßiges Sammeln vernichtet. Die Art ist im Gebiet seit mehr als 100 Jahren verschollen: RL 0.