Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auch diese Art ist in der Vergangenheit oft nicht richtig erkannt worden, erst durch die Arbeit von Frisvoll (1988) ist eine sichere Bestimmung möglich geworden. Grüne bis schwärzliche, wenig verzweigte Pflanzen in meist lockeren Polstern, aber auch niederliegende Decken bildend. Wie bei allen anderen Vertretern der Racomitrium heterostichum-Gruppe werden ausschließlich kalkfreie Silikatgesteine an offenen bis halboffenen, luftfeuchten Stellen besiedelt, hauptsächlich in hochmontanen Blockhalden. In tieferen Lagen meist an Sekundärstandorten, etwa in alten Steinbrüchen und auf Friedhöfen. Charakteristische Begleiter sind: Andreaea rupestris und verschiedene Grimmia- und Racomitrium-Arten. Soziologische Angaben in: Marstaller (1991a; 1994a); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in hohen Lagen der Silikatmittelgebirge sowie im Allgäu und auf Findlingsblöcken am Alpenrand. In tiefen Lagen sehr selten auf diluvialen Geschiebeblöcken sowie sekundär in Parkanlagen und auf Friedhöfen: SH: Alte, überprüfungsbedürftige Angaben: N. Jensen (1952). Sichere, geprüfte Nachweise: Koperski (1989b); 1924/2 leg. M. Siemsen, det. WS (!) MV: 2338/3 Granitstein NW Kläden, 23.09.1982, LM. NE: Geprüfte Nachweise: Koperski (1989b); 2725/4 Findling W Meningen, 07.11.1998, M. Koperski (!). BB: Warnstorf (1906); mehrere Nachweise S. Rätzel et al. (2004); Klawitter et al. (2002). NB, ST: Nur im Harz, im Oberharz und insbesondere im Brockengebiet bis heute verbreitet, sonst selten: Loeske (1903); Zschacke (1908); Frisvoll (1988); Marstaller (1991a); M. Preussing (!); M. Koperski (!); (!!). NW: Sichere Nachweise: 4704/4 Abts & Frahm (1992); 4708/4 Herbar R. Düll als Racomitrium obtusum, rev. WS; 4717/1, C. Schmidt (in litt.). – Unklare Angaben: Düll (1980). HE: Sichere Nachweise auf Basalt der Hohen Rhön, am Meißner und im Vogelsberg: Grimme (1936); G. Schwab (in litt.); M. Preussing (!); J. Futschig (FR !); (!!). TH: Zerstreut im Thüringer Wald und Schiefergebirge: Meinunger (1992). SN: Zerstreut im Erzgebirge und Lausitzer Bergland. Ältere, teilweise überprüfungsbedürftige Angaben: Riehmer (1925). Mehrere Belege aus DR wurden von uns geprüft (!). Neuere Angaben: Borsdorf & Siegel (1988); Marstaller (1992; 1994a); Biedermann (2000); F. Müller (2004). BW: Nur im Schwarzwald, dort besonders in höheren Lagen: Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: Hohe Rhön, auf Basalt zerstreut: Meinunger (1992); 5625/2 Basaltblockhalde am Osthang des Kreuzberges (!!). „Herzogtum“ Coburg: 5632/4 Sandsteinblock an einem Waldweg NW Ketschenbach, 19.10.1991, LM. Nordostbayerische Grenzgebirge: 5736/3 Hohberg W Wüstenselbitz (!!); auf Granit in höheren Lagen des Fichtelgebirges zerstreut, F. Koppe (1955); E. Hertel (!); (!!); 6340/1 Felsen an der Straße NW Hagenmühle, LM; 6541/1 Burgberg Frauenstein, LM. Bayerischer Wald: Hier hat die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt im Gebiet, auf allen höheren Bergen verbreitet und von allen dort aktiven Bryologen gesammelt. Südbayern: Im Allgäu nicht selten, R. Lübenau (!); (!!), um Garmisch vielfach, R. Lotto (!), auf Silikatgestein und Blöcken, sonst selten: 8444/13 im Krautkasergraben, leg. U. Beyerlein, det. WS.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hochlagen des Harzes, Bayerischen Waldes, Schwarzwaldes und im Allgäu ziemlich verbreitet und teilweise in größeren Beständen, hier kaum gefährdet. In den übrigen Gebieten sehr zerstreut bis selten und gefährdet: RL 3.