Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Lockere, weiche, grüne Rasen auf verrottetem Dünger an ständig feuchten bis nassen Stellen, meist in Moorgebieten. Bei ungünstigen Bedingungen bleibt die Art oft steril, sieht dann aufkommenden Funariaceen ähnlich und kann übersehen werden. Soziologische Aufnahmen liegen aus dem norddeutschen Tiefland vor: Hübschmann (1975), hier werden als Begleiter Funaria hygrometrica, Leptobryum pyriforme, Campylopus pyriformis und Pohlia nutans angegeben. Wiehle (1990) fand die Art auf Exkrementen im Hochmoor zwischen Sphagnum-Arten, Aulacomnium palustre und Leucobryum glaucum. In höheren Gebirgslagen und in den Alpen findet man sie öfter gemeinsam mit Splachnum sphaericum.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Früher durch das ganze Gebiet, vom Flachland bis in die Alpen zerstreut. Heute nur noch im Alpengebiet regelmäßig, sonst meist seit Jahrzehnten verschollen: SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). Keine Neubestätigungen. MV: Brockmüller (1870); K. Koppe (1965); Krause (1921); Bürgener (1924); Hahn (1909); Berg (1989); jüngster Nachweis: Wiehle (1990, !). NE: Hübschmann (1975); Kl. Müller (1965); F. Koppe (1964); keine Neubestätigungen. BB: Warnstorf (1906); K. Koppe (1941); Schaepe (1986); Otte (2002). Verschollen. NB: F. Koppe (1944; 1964); Wehrhahn (1921); U. Jensen (1987). ST: F. Müller (1993); Loeske (1903). 4129/4 und 4229/2 mehrfach, aber nur steril, in vermoorten Fichtenwäldern an der Nordseite des Brocken und im Moor an der Heinrichshöhe, 1992 (!!). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1987; 1995). Verschollen. HE: Grimme (1936); Manzke (1993). Verschollen. TH: Meinunger (1992); Meinunger & Köckinger (2002). Verschollen. SN: Riehmer (1925); Bergner (1937); Schade (1958); Rabenhorst (1863). Neufunde: Borsdorf (1984); Golde & Müller (1995); F. Müller (1996; 2000; 2004); Biedermann (2000). RP: Caspari et al. (2000); Lauer (2005). Verschollen. BW: Zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2000). BY: In den Alpen und den Moorgebieten am Alpenrand noch regelmäßig vorhanden, (!!; R. Lotto, R. Lübenau u. a.). Sonst nur eine Neubestätigung im Bayerischen Wald: 6946/3 im Moorwald N des NSG „Latschenfilz“, 9/1996, G. Mohr (2002, !). – Ältere Literaturangaben: Walther & Molendo (1868); Familler (1911; 1913); Höper (1996).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen und den Moorgebieten am Alpenrand noch regelmäßig vorhanden, hier ist die Art auch gegenwärtig noch ungefährdet. In den übrigen Gebieten nur noch spärlich in niederschlagsreichen, hohen Lagen einiger Mittelgebirge sowie in MV an der Müritz, sonst überall verschollen. Ursachen für den Rückgang sind die Trockenlegung fast der gesamten Landschaft sowie die Einstellung extensiver Beweidung. An den in neuerer Zeit noch nachgewiesenen Stellen überall wegen großer Seltenheit gefährdet: RL 2, in den übrigen Gebieten seit Jahrzehnten verschollen: RL 0.