Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die kräftigste einheimische Art der Gattung, in einige Zentimeter hohen, dunkel- bis bräunlichgrünen Rasen, mit massenhaft fadenförmigen Brutkörpern auf der Lamina und daran im Gelände sofort kenntlich. Kapseln sind dagegen sehr selten, wir fanden solche 8627/1 in der Breitachklamm, 24.09.1992. Fast ausschließlich epiphytisch, immer an luftfeuchten Stellen, Vorkommen auf anderen Substraten wie Mauern oder Beton sind sehr selten. Meist mit Leucodon sciuroides, Orthotrichum affine, O. speciosum, Frullania dilatata, Radula complanata, Ulota bruchii, Hypnum cupressiforme. Kennart des Orthotrichetum lyellii, soziologische Angaben: Ahrens (1992); Marstaller (1985; 1994); Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet, von der Küste bis zur Waldgrenze. Hauptverbreitung in Süddeutschland, hier in vielen Gebieten häufig. In Mitteldeutschland vor allem in den Mittelgebirgen und im Westen. Im Flachland besonders in Küstennähe sowie in den laubwaldreichen Jungmoränengebieten, in den altpleistozänen Sandgebieten weiter südlich selten, was auch auf das Fehlen geeigneter Laubwaldstandorte zurückzuführen ist. Selten bis fehlend im mitteldeutschen Trockengebiet und in den kontinental getönten Teilen Brandenburgs, hier erreicht die Art aus klimatischen Gründen eine Arealgrenze.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Besonders am Alpenrand und in den südwestdeutschen Mittelgebirgen ziemlich häufig und teilweise in größeren Beständen. In den übrigen Gebieten ist die Art weniger vital und tritt meist nur in kleineren Einzelrasen auf. Nachdem sie besonders im mitteldeutschen Industriegebiet im vorigen Jahrhundert weithin ausgestorben war, wandert sie derzeit auch hier wieder ein, so erfolgten etwa in Sachsen durch E. Seifert zahlreiche Neufunde. Gegenwärtig ist die Art im Gesamtgebiet ungefährdet, doch ist sie in Teilgebieten, besonders in ST und BB selten und weiter schonungsbedürftig: RL 3.